78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Alle 276 Artikel von Silvan Gertsch

Roman Camenzind neu bei Phonag

roman_camenzind_02_lores.JPGVor wenigen Tagen hat Roman Camenzind seinen Job als A&R-Manager bei Universal gekündigt. Seit heute ist er der neue Geschäftsführer bei Phonag (Die Ärzte, Lovebugs, etc.). Diese wiederum wurde vor kurzem von TBA übernommen. Der Erfolgsproduzent (Baschi) und früheres Mastermind bei Subzonic zu seinem neuen Engagement: „Mein Ziel ist es, in Zukunft die Phonag als Produzentin von Schweizer Musik so zu etablieren, wie ihr das als Vertriebspartner für Schweizer und internationale Künstler bereits gelungen ist.“

Travis – Selfish Jean

Grosser Song, cooles Video, live am 18. August in Gampel: Travis!

Travis – Selfish Jean

Daughtry: „Die neue Rocksensation“

daughtry78s.JPG„Bei uns kennt noch kaum jemand den Namen Daughtry, in den USA gelten Frontmann Chris Daughtry und seine Band aber als die neue Rock-Sensation“, schreiben SonyBMG in ihrem Newsletter. Die US-Rockband verkaufte in der ersten Woche 300’000 Stück ihres Debüts. Am 14. September kann das Album „Daughtry“ auch bei uns gekauft werden. Vorab gibts hier das Video zu „It’s Not Over“. Klingt nach Creed, Nickelback und Konsorten – der Erfolg bei uns scheint vorprogrammiert…

Neuer Rundumschlag von Bad Religion

badreligion.jpgDas tat gut! Die Punkrock-Musik driftete in den letzten Jahren verstärkt in den banalen Pop-Punk ab, die Melodien wurden immer radiotauglicher, die Bands geschminkter und jünger. Da kam der letzte Rundumschlag von Bad Religion, „The Empire Strikes First“, gerade zum richtigen Zeitpunkt. Mit seiner Wucht, trotz Sinn für Melodien, war das Album ein Schlag ins Gesicht jeder Pop-Punk-Band: Die Punkrock-Dinosaurier bewiesen es nach kurzfristigem Tief noch einmal allen.

Und weil die Welt offenbar noch immer von Aberglauben und Intoleranz geprägt ist, wie Bad Religion in ihrer Kurzbiographie ausführen, und weil die Band um Greg Gaffin nicht auf 13 Alben sitzenbleiben wollte, steht seit heute mit „New Maps Of Hell“ (Epitaph/Phonag) der nächste Rundumschlag vor der Tür. Die Gangart hat noch einmal einen Zacken an Intensität zugelegt, die Musik ist noch einmal eine Spur härter als auf dem Vorgänger und die Background-Chöre (die „Oozin‘ Aahs“, wie die Band im Booklet ausführt) werden noch intensiver eingesetzt. Besonders deutlich wird dies bei der ersten Single „Honest Goodbye“, die im Refrain zu einem munteren Frage-Antwort-Spiel zwischen Backgroundgesang und dem Gesang von Gaffin ansetzt.

16 Songs sind auf „New Maps Of Hell“ vertreten, zum grossen Teil mächtig rockend, stellenweise wie ein kurzes und heftiges Gewitter klingend („52 Seconds“), daneben aber auch mal eher schwach („Grains Of Wrath“ klingt nach Iron Maiden auf Punkrock). Aber Bad Religion sind ja auch nicht mehr die Jüngsten, da wird bei einem Durchhänger gerne ein Auge zugedrückt. Zumal die restlichen Songs wirklich vor nichts zurückschrecken („Prodigal Son“ und „Requiem For Dissent“ sind zwei Beispiele, die stellvertretend den Kopf hinhalten müssen). Bad Religion sind definitiv nicht wie Wein. Sie werden mit dem Alter nicht besser – aber härter!

Ziggy Marley live in Interlaken

ziggy.jpgMomentan befindet sich unsere Vorschau auf die Wochenend-Veranstaltungen im wohlverdienten Sommerschlaf. Dennoch gibt es Orte, wo sich hungrige Livemusik-Fanatiker austoben können. Reggae-Anhänger sollten sich den exklusiven Auftritt von Ziggy Marley, dem ältesten Sprössling des legendären Bob Marley nicht entgehen lassen. Diesen Sonntag, 8. Juli, gibt er sein einziges Konzert in der Schweiz am Mattenhof Resort Openair in Interlaken. Einheizen werden die Schweizer-Reggae-Eigengewächse Phenomden & The Scrucialists sowie Bombo Clan feat. Cookie The Herbalist. Türöffnung ist um 14 Uhr.

Velvet Revolver gehören in Stadien

velvet-revolver.jpgDie letzten Jahre in Scott Weilands Leben waren geprägt von Gefängnisaufenthalten und Drogengeschichten – zumeist auch von einer Kombination aus beidem. Er selber hat dem Heroin zwar endgültig abgeschworen, und trotzdem ist das Thema präsenter denn je: Sein Bruder Michael starb an einer Überdosis und ist dafür verantwortlich, dass der Tod auf dem neuen Album von Velvet Revolver thematisch eine grosse Rolle gespielt hat. „This fight could be the last fight“, singt Weiland im Song „The Last Fight“ in Anspielung auf den letzten Kampf, den sein Bruder verlor.

Kurz zur Faktenlage: Velvet Revolver setzt sich aus einer Handvoll der kreativsten und bekanntesten Köpfe der Hard-Rock- und Grunge-Szene zusammen. Weiland war Sänger der Stone Temple Pilots, Slash, Duff McKagan und Matt Sorum prägten die Geschichte der Guns’n’Roses, und Dave Kushner ist der einzige, der aus dem Name-Dropping negativ raussticht. Er spielte bei den verhältnismässig unbekannten Bands Wasted Youth und den Infectious Grooves. 2002 schlossen sich die fünf Musiker zusammen, ihr Debütalbum „Contraband“ verkaufte sich weltweit über drei Millionen Mal und drängte Audioslave (als die noch existierten) vom Supergroup-Thron!

„Libertad“ (RCA/SonyBMG) heisst das zweite Werk der Band. Und dieses lässt sich vom überschattenden Tod nicht in die Ecke drängen. Weiland und Co. lassen die Hard-Rock-Musik hochleben. Im Song „Spay“ singen sie gegen die Paris Hiltons dieser Welt an und über allem stehen einmal mehr die Gitarrensoli von Slash, die immer wieder im Zentrum stehen (wie die Single „She Builds Quick Machines“ bereits andeutete). Im Hidden-Track zeigen sich die gestandenen Rocker sogar noch von ihrer verspielten Seite: Statt Rockmusik gibts Country zu hören. Kein Wunder, haben Velvet Revolver ihr Konzert im Volkshaus in Zürich abgesagt – die gehören in ein Stadion! It still rocks like a motherfucker…

Everybody’s Darling live im X-Tra

mika78.jpgMika scheint nicht gerade jedermanns Freund zu sein. Was zum einen Teil an seiner übermässig im Radio gespielten Erfolgssingle „Grace Kelly“ liegen mag. Mitschuldig ist wohl auch die Tatsache, dass in Zusammenhang mit seinem Namen immer und immer wieder der abgedroschene Vergleich mit den Scissor Sisters und Freddie Mercury fällt. Doch den kritischen Stimmen zum Trotz: Der in London aufgewachsene schräge Senkrechtstarter trifft die hohen Töne auch live! Am 23. Oktober gibts „Grace Kelly“ im X-Tra zu sehen!

Gordon Browns Outfit

abo.jpgSeit heute ist Gordon Brown offiziell der neue britische Premier. Der perfekte Zeitpunkt, um wieder mal auf ein grandioses und übel gelauntes Album hinzuweisen: „Derdang Derdang“ (Domino/Musikvertrieb) von Archie Bronson Outfit. Wo da der Zusammenhang ist? Lest selber im Interview mit Sam The Cardinal von der bärtigen britischen Band, das er uns vor bald einem Jahr gegeben hat:

Interview mit Archie Bronson Outfit.

Das Video zum Song, der zur Frage inspirierte, gibts hier.

Wenn schon Punkrock, dann Social Distortion!

Mike Ness und Social Distortion blicken auf bald 30 Jahre Band- und Punkrockgeschichte zurück. Drogenskandale, Gefängnisaufenthalte und eine endlos lange Liste an Musikern, die Ness in den Jahren um sich geschart hat, haben tiefe Spuren hinterlassen. Geblieben sind einzig Mike Ness, seine unverwüstliche Ausstrahlung und seine Musik. Eine „Greatest Hits“ (Time Bomb/Phonag) bietet nun einen umfassenden Überblick über das bisherige Schaffen der besten Punkrockband der Welt! Zwar fehlt „Don’t Drag Me Down„, dafür gibts den neuen Song „Far Behind“:
[flash] http://www.youtube.com/watch?v=sMt1BNeRH-8&mode=related&search= [/flash]

Very British: Art Brut beweisen Stil

artbrut.jpgBang Bang! Mit viel Getöse und umso weniger Schnörkeln drängte der Rock’n’Roll vor drei Jahren ins Rampenlicht. Eddie Argos und seine Band Art Brut überraschten damals mit unwiderstehlichem Stil, viel britischem Humor und dank grossen Melodien auf ihrem Debütalbum „Bang Bang Rock & Roll„. Attribute, die man auch auf dem neuen Art-Brut-Album „It’s A Bit Complicated“ wieder antrifft – ein Aha-Erlebnis der willkommenen Sorte!

Auch das zweite Werk der Londoner Band ist ein eckiges, kantiges und sperriges Prachtexemplar eines Rock’n’Roll-Albums. Coolness, Stil und „very“ britischer Gesang paaren sich darauf mit ironischen, subtilen Texten. „People in love lie around and get fat. I didn’t want to end up like that„, heissts beispielsweise im Song „People In Love“. Oder „St. Pauli„, die Hymne an den Punkrock, überrascht mit dem minimalistischen deutschen Satz „Punk Rock ist nicht tot„ und der darauf folgenden Entschuldigung „Sorry if my accent’s flawed. I learnt my German from a 7″ record„.

Musikalisch gibts die gleiche Achterbahnfahrt durch erfrischende und mitreissende Rocksongs zu erleben, die bereits das Debüt auszeichnete. Der Tanzbodenerprobte „Direct Hit“ fährt direkt in die Beine und macht thematisch den Arctic Monkeys Konkurrenz. „Nag Nag Nag Nag“ ist einer der stärksten Art-Brut-Songs überhaupt. „Late Sunday Night“ überrascht mit einer Brass-Sektion. Und „I Will Survive“ lässt die Gitarren aufjubeln. It’s a bit complicated? Wohl eher unorthodox – aber verdammt überzeugend!

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