78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Alle 110 Artikel von Robin Fürst

Denkanstössiges für’s neue Jahr

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Noch kurz vor Jahresende brachte die League Of Noble Peers die Fortsetzung zu Steal This Film heraus. Im Gegensatz zum Erstling, der vor allem die Ereignisse rund um die Pirate Bay Serverbeschlagnahmung von Ende Mai 2006 behandelte, widmet sich Teil 2 vor allem der Reflexion und dem Nutzen der Kulturtechnik des Sharing. Sicher, die Sichtweisen sich sehr idealistisch und die Argumentketten könnten durchaus stringenter sein, aber es hat sich doch einiges getan seit Teil 1. Konkrete Antworten, wie es in der Debatte über den Handel mit geistigem Eigentum weiter gehen soll, kann der durchaus gelungene Dokumentarfilm zwar nicht bieten, dafür regt er an zum weiterdenken. Nächstes Projekt der League of Noble Peers ist The Oil Of The 21st Century… und wir sind gespannt…

Übrigens soll man diesen Think Tank der Long Tails doch bitte schön unterstützen, durch Seeding, Mundpropaganda, Vorführungen, Postings, mit etwas Kohle oder man könnte sich noch um die deutschen Untertitel kümmern…

Steal This Film II (Torrent; avi; 45min; Englisch)
Link zu andersformatigen Torrent-Downloads (iPod; ISO; mov)
Ich weiss noch immer nicht was Bit Torrent ist?
Steal This Film (Teil 1) als Stream auf Google Video (32min)

78s-Redaktionsjahrescharts: Robin Fürst

Album des Jahres
The One – Shinichi Osawa

Song des Jahres
Burn My Shadow – Unkle feat. Ian Astbury

Konzert des Jahres
Botanica – Salzhaus

Newcomer des Jahres
Sohodolls

Schweizer Künstler des Jahres
Audioporno

Reunion des Jahres
Nicht Chewy

Depp(en) des Jahres
Pop Levi

Jahresfazit
Wogen glätten sich zu Kanten,
aus Mücken werden Elefanten,
im Netz schwirren sie wie Bienen:
„Habe Mut, dich deiner eigenen Tastatur zu bedienen!“

Entsetzlich: Alb(tra)um des Jahres 2008

bonoinsp.jpgEndlose Wellen kalten Schauers massierten mein Zwerchfell, als ich im letzten Skrufff las, was Bono auf Yahoo bzw NME.com über das kommende U2-Album zu sagen wusste:

Normally when you play a U2 tune, it clears the dance floor. And that may not be true of this. There’s some trance influences. But there’s some very hardcore guitar coming out of The Edge. Real molten metal.„(Yahoo.com)

Ja, nach den Klaxons kommt nun Bono mit NuTrance. Wer also nächstes Jahr noch tanzen geht, ist selber schuld. Das ganze Interview gibtz auf Yahoo. Aber alle, die, wie ich, Bono einfach unbegründet und seinen guten Taten zum Trotz blöd finden, tun sich lieber die frische South Park Episode an, die mehr Licht auf Bonos Vergangenheit wirft: More Crap (RealMediaTorrent)

Shinichi Osawa

shinichi.jpgÜber diesen Herren wollt ich Euch schon seit längerem mal berichten, fanden sich seine Songs und Remixes dieses Jahr doch auf fast jedem Blog. Auch Maison Kitsune Liebhabern dürfte das japanische Multitalent schon bekannt sein, und vielleicht erinnern sich einige noch an den japanischen DJ in Iñárritus Babel…

Shinichi Osawa ist es nicht bloss der exotistischen Vielfalt wegen Wert mal gehört zu werden. Nein, der Mann hat ganz schön was auf dem Kasten. Zunächst war er Chef und Bassist einer japanischen Band namens Mondo Grosso, die sich schon Mitte der 90er auflöste. Den Namen behielt er und produzierte, mischte, bastelte und kollaborierte sich kreuz und quer durch die elektronische Popwelt.

Nun scheint die Zeit reif, um international absahnen zu gehen: Sein Debut-Album „The One“ (Avex Trax) kam schon Ende September auf den japanischen Markt, bei uns ist leider jedoch (zumindest für Freunde des materiellen Besitzes) noch auf unbestimmte Zeit Geduld angesagt, die sich aber ausbezahlen wird:

The One ist nämlich schlichtwegs genial: Im Anfang gibtz ein gelungenes Chemical Brothers Cover: Starguitar. Mit diesem Rückbezug auf einen „New Rave avant la lettre“ ordnet sich der Künstler in die uns bekannte Soundtradition ein, erfindet sie aber gleichsam wieder neu. Einiges klingt nach diesen radiotauglichen, indie-poppigen Kitsch-Songs á la Let Forever Be. Aber wie auch auf den Chemical-Scheiben haben diese Tracks eher ornamentalen Charakter. Auffällig sind die rockigen Dancefloorbomben, welche irgendwo zwischen dem solidem Songwriting von Soulwax, der brüchig-energetischen Dramaturgie des jungen französischen Elektros und den genial-skurrilen Soundcollagen von Prefuse 73 zu verorten wären. Dabei zeugt dieses (Pseudo-)Debut-Album gleichermassen vom Können eines erfahrenen und der Experimentierfreude eines jungen Künstlers. Die konzeptuelle Vielfalt wird durch die zahlreichen und immer gelungenen Features nochmals polyphoner. Besonders erfreueten mich die Dame und das Fräulein der Elektroszene: Princess Superstar und Ania. Wer letztere noch nicht kennt, sollte unbedingt das Musikvideo zu Push genauer unter die Lupe nehmen…

Fazit: Der Sound ist schlichtwegs perfekt, die Videos grandios, Bühnenerfahrung hat der Vierzigjährige wohl auch schon zur Genüge und da er sich nun nicht mehr „Mondo Grosso“ nennt, steht dem weltweiten Erfolg nichts mehr im Wege…

Shinichi Osawa – The Golden
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/12/12-the-golden.mp3]

Kompilierte Kacke dampft länger

tr-u-a.jpgUnd schon wieder feiert ein Label sein 10jähriges Bestehen:
S.hitkatapult unter der Leitung von Marco Haas (besser bekannt als T.Raumschmiere, hier auf dem Foto mit „Apparat“) und Daniel Meteo: 10 Jahre „Special Musick For Special People“; 10 Jahre „Gnarzen“ und 10 Jahre mehr Kalauer für Deutschland.
Die Jubiläums-Kompilation heisst smaShits und versteht sich weniger Rundumschau des berliner „Schunkel-Labels“, sondern fühlt sich verpflichtet, der althergebrachten urdeutschen „Trinkliedkultur“ die Ehre zu erweisen: Der Absturz wird begleitet u.a. von Deichkind feat. Das Bo, T.Raumschmiere feat. Ellen Allien und Fenin feat. Gorbi. Helge Schneider sitz allein in der Bar und das Bierbeben covert klassischen Deutschpunk…

smashits.jpgGrandioser schmunzel-lyrischer Höhepunkt und ein Song der in Zukunft jedes geile Fest beschliessen sollte, ist Rainald Grebes „Die Fete“

„Wenn BWL’er tanzen, wie soll man das nennen?
Man muss nicht nur feiern wollen,
… man muss es auch können.“

Das Album kommt mit extradickem Booklet u.a. mit Texten von Rocko Schamoni und Kai Pohl, einem Cartoon und vielen Bildchen. Einfach das ideale Weihnachtsgeschenk für alle Freunde des übermässigen Durstes. Reinhaun & Mitgrölen!

Justice in Zürich: Gratistickets hier!

Zum ersten Mal nach dem Release ihres folgenschweren Albums “  werden die beiden Franzosen von „Schüstiss“ in der Schweiz auftreteten. Den live generierten Starkstrom gibtz am 20.12. im Q-Club. Hoffentlich werde ich meine Fragen dann nun endlich klären können und hoffentlich, ja hoffentlich sind die beiden Herren besser als der letzte EdBanger Act den ich mir angetan habe

78s verschenkt 10x2 Tickets für Justice

Da der Gig in Lausanne (21.12.) schon ausverkauft zu sein scheint, wird allen, die diesem auditiven Fallout beiwohnen wollen, geraten, sich die “ .i.c.k.e.“ .s. für den Auftritt im Zürcher Q schnellstens zu besorgen (Starticket).

Oder aber – Trommelwirbel – ihr lasst euch Tickets von uns schenken. Wir verlosen nämlich 10×2 Gratistickets für das Konzert. Was ihr dafür tun müsst? Einfach unter diesem Artikel einen Kommentar hinterlassen, der euren kompletten Namen enthält (5 verschiedene Fantasienamen helfen euch nicht weiter. Dann kommt ihr vielleicht auf die Gästeliste, aber nicht rein, weil der Ausweis nicht passt. Also bitte gar nicht erst versuchen). Am Sonntag 16.12. um 20:00 ist Teilnahmeschluss. Viel Glück.

Update: Die Verlosung ist beendet. Für Gewinner siehe hier.

Hochglanz-Trash dank Fluxkompensator-Einsatz

hpd.jpg

Hot Pink Delorean ist ein frisch aufgegleistes Projekt dreier Soundtüftler aus Boston, die gemäss eigener Aussagen mithelfen wollen, den produktionstechnischen Qualitätsstandard von Electro Clash House zu verbessern. Na ja, Pionierarbeit kann man das heuzutage wohl kaum mehr nennen, gefallen tut’s aber trotzdem und dank 320kBit/s klapptz auch mit dem Dancefloor. Den geilsten Track gibtz leider vorerst nur auf MySpace zu hören, die folgenden sind aber auch nicht ohne…

Hot Pink Delorean – Badonkadonk
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/badonkadonk.mp3]

Hot Pink Delorean feat. Fantastadon – Played Out
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/played-out-feat-fantastadon.mp3]

M.I.A. – Boyz (Hot Pink Delorean Remix)
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/boyz-hot-pink-delorean-remix.mp3]

mElodisChes cHüsimÜesli

kill-morph-control.jpgDass hinter Kill Morph, nicht bloss ein diplomierter Elektrobastler, sondern jemand mit multiinstrumentaler Vergangenheit und musikalischem Feingefühl die Fäden zieht, wird wohl hoffentlich keinem halbwegs geschulten Ohr verborgen bleiben. Wir wünschem dem Londoner Jon Gilles viel Erfolg mit seinem ersten Release und sind gespannt auf sein weiteres Schaffen…
(Unbedingt auch seine weiteren MySpace Tracks auschecken!)

Kill Morph – Control
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/control.mp3]

Kill Morph – Shakes
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/shakes.mp3]

Wem die Tracks gefallen, soll sie doch fairerweise bei iTrash/Juno Records zu fairen Preisen „richtig“ erwerben, dafür gibtz dann auch bessere Bitrates…

Good Old Big Dada

„Was! Zehn Jahre gibt es die schon?!“
bigdadalogo.jpg
Ja, Big Dada ist seit Oktober zehn Jahre alt, also höchste Zeit Bilanz zu ziehen: Das ninjatuner Sublabel unter der Leitung von Musik-Journie Will Ashon wollte von Beginn an dem  „Underground- und Real Hip Hop“ eine Plattform geben: Prädikate wie Qualität, Originalität und Innovation zeichneten seit jeher das Label aus. Merkwürdigerweise interessierten sich aber nur wenige der hiesigen Hip Hop Kiddies für diesen Sound. Für mich, also jemanden, der Hip Hop zwar nicht „lieben tut“, aber gerne gute Musik zu hören glaubt, war diese Institution deshalb immer eine Art Refugium. Das soll nicht heissen, dass ich anderen Labels dieser Sparte die Qualität absprechen will, jedoch trafen die Releases von Big Dada meistens voll ins „schwarze“ Bullseye meines Geschmackes, weswegen es mich immer wieder von neuem zum chronischen Label-Listening verführte. Big Dada war wohl der Grund, weshalb ich Hip Hop nie wirklich verteufeln konnte.

Zum grossen Jubiläum gibtz nun alle Perlen noch mal digital und analog aufgegossen:
deepwell.jpg3mal limitiertes Vinyl
Die drei beliebtesten Singles kann noch für kurze Zeit im „Old School Format“ kaufen:
Roots Manuva – Witness (I Hope)
Diplo – Diplo Rhythm
Spank Rock – Bump
Persönlich bin ich mit diesem Kanon völlig einverstanden, waren es doch auch meine Lieblingohrwürmer der jeweiligen Alben, hätte aber TTC’s Dans Le Club und vielleicht noch was von TY auch noch mit Limitierungen gewürdigt…

Well Deep – Die Doppel-CD (auch als MP3-Bundle)
Fast von allen Künstlern mindestens ein Track, fast alle Hits, Remixes und bisher Unveröffentliches. Unter anderem mit New Flesh, Lotek Hi-Fi, NMS, Busdriver, cLOUDDEAD, den oben schon Erwähnten und dem bei Big Dada viel besser aufgehobenen Eski-Boy Wiley. (Tracklist)

Well Deep – Die DVD
Alle Big Dada Promo-Videos auf eine DVD zusammengepresst, inkl. einer 30min Doku mit vielen Interviews und einem (etwas unnötigen) Video MashUp. (Tracklist; übrigens finden sich fast alle Videos als Streams hier im Ninjatune-Archiv.)

Rock Stars & Pu$$ies

I) Vor allem für Nerds
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Die diese Woche ausgestrahlte South Park Episode Guitar Qeer-o oszilliert nicht nur zwischen Product Placement Inszenierung und Satrie zum dritten Teil der Game’n’Gadget-Serie Guitar Heroes, sondern erzählt auch die altbekannte Story von Aufstieg, Trennung, Fall und anschliessender Reunion einer Band. Damit die Allegorie auch „greift“ wird schon bald auch Heroin Hero gespielt, danach folgt üblicherweise Rehab Hero. Ob’s diesmal auch für einen Emmy reicht, bleibt aber zu bezweifeln… Bis die Episode bei uns (mit katastrophaler Synchronisation) ausgestrahlt wird, dauertz sicher noch ein Jährchen, deshalb hier die Torrents:
RealPlaya – Torrent 
AVI – Torrent 
Was ist (Bit) Torrent?

(viá)

II) NSFW
bangerscash.jpgwie das ja heutzutage heisst, also not safe for work, aber wir haben glücklicherweise Wochenende:
Die Urheber des besten Hip Hop Albums der letzten Jahre (YOYOYOYOYO), also Spank Rock (natürlich!), haben sich mit einem frechen Bürschchen namens Benny Blanco zusammengetan und sind nun Bangers & Cash, die wohl best-klingende Verarsche rund ums Hip Hop Biz. Vor einigen Wochen hatten sie ne geile Downloadaktion über Myspace (nachholen darf man hier, bitte auch das Artwork bewundern, übrigens gibtz das ganze nun auch als EP). Diese Woche ist nun ihr erstes Video erschienen: Pu$$y. Brachialer Sound, archaische Lyriks und dazu adäquate Animationen von Splunny. Leider scheint aber WordPress noch nicht Imeem-kompatibel zu sein oder ich checks einfach nicht. Deshalb hier einfach der Link (man kann dieser ungewollten Nicht-Einbindung auch ihre positive Seite abgewinnen…)
Spank Rock & Benny Blanco are Bangers & Cash – PU$$Y

(viá)