78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Alle 2239 Artikel von Mathias Menzl

„Sexy Back“…

…heisst der neue Song von Justin Timberlake vom kommenden Album „FutureSex/LoveSounds“ (Sony/BMG). Erster Gedanke: ziemlich eindimensionales Leben, das dieser Mann führt. Zweiter Gedanke: Erstaunlich wie atonal der sogenannte Mainstream geworden ist. Nichtsdestotrotz, der Song enthält alles was ein Hit haben muss: Semi-erotische Anspielungen, ein treibender Beat, stöhnender Gesang. Das Video mit Bikini-Ladies und heissen Schlitten zieht grad ungewollt an meinem geistigen Auge vorbei. Wobei Timberlake-Videos hatten eigentlich immer schon einen etwas höheren, künstlerischen Standard. Aber eigentlich auch egal.

Schnellschuss

Der nächste musikalische Schnellschuss aus der Hüfte englischer Provenienz nennt sich The Rifles. Das Debüt „No Love Lost“ wird am 17. Juli in den Regalen stehen (e-card hier). Die englische Presse schiesst natürlich schon wieder wild um sich mit Superlativen und auch Graham Coxon findet sie ganz dufte. Meiner Meinung nach sind The Rifles aber nichts anderes als ein Nuller, eine Kneipenband (siehe Video „Local Boy„), die sich nicht länger halten wird wie die Rülpsfahne vom letzten Bier.

Let’s Tango

delilahs.jpgThe Delilahs zu Gast bei 10vor10. Und als musikalische Untermalung gibt’s die aktuelle Single „Let’s Tango„.

Rosken Roll Musis

Bild 1.png Rosken Roll Musis Ab 20. Juli im Kino.

Spielerfrau

Da denkt wohl jeder gleich an Bea Zuberbühler oder Lea Vogel. Spielerfrau ist aber auch die Band des Russen Michael Idov aus Brooklyn. Herkunft und neue Heimat bestimmen die musikalische Gangart. Spielerfrau könnte man ohne weiteres als Ostblock-Tom-Waits bezeichnen. Hörproben gibt’s hier, das Video zu „A Civilized Thing“ ist mehr als Chef! Das neue Album „The Sad Part“ gibt’s leider in der Schweiz noch nicht zu kaufen, dafür zwei EPs über iTunes.

Jarvis and Cunts

„Cunts are Still Running the World“ singt ex-Pulp-Birne Jarvis Cocker und nimmt damit Bezug auf das Live Aid-Zeugs, das ca. vor einem Jahr über die Bühne ging. Den Stream zum Song gibt’s hier. Weiter so Jarvis, piss Bono und Geldof (alle Namen der Cunts beginnen erstaunlicherweise mit einem „B“: Bush, Bono, Blair, Bob, Ballack, Brian May etc.) schön weiter ans Bein!

Fujiya & Miyagi

Fujiya & Miyagi heisst dieses Kraut-Rock-Post-Rock-Electro-Pop-Trio aus England (via Phyrulla). Interessant bei diesen lustigen Briten ist nicht nur ihr Bandname, sondern auch ihre Webseite, die aus lauter skurrilen und abstrusen Kuchendiagrammen und Kommunikationsflussmodellen besteht. Lebendig und laut am 18. August am Overground-Festival in Genf zu sehen.

John und Ossi

Johnossi führen die Riege der kultigen Duos in der populären Rockmusik weiter. Und um gleich Referenz zu nehmen an drei anderen Päärchen, den White Stripes, Death From Above 1979 und Two Gallants, Johnossi tönen in Tat und Wahrheit wie ein Mischung aus diesen Dreien. Das Album der beiden Schweden erscheint zwar erst am 1.9. (TBA/V2), aber die gute, alte Tante MySpace hat natürlich schon was parat. Zudem gibt’s auf der Webseite der beiden Jungs schon Hörfutter.

Mit Zuckerbrot und Peitsche

Genau so muss gute Popmusik tönen: zu Beginn schwer zugänlich, überwiegend, es darf über zehn oder zwölf Songs verteilt circa zwei unmittelbar erschliessbare Stücke haben, die ein Zurückkommen auf die Platte unumgänglich machen. Der Rest der Songs muss unter dem Schleier einer schleierhaften Mystik noch verschlossen sein. Nach drei, vier Durchgängen beginnt die Phase, in der man neue Liebelingsssongs entdeckt. Diese Phase hält dann an bis man wieder von vorne sich daran erinnert fühlt, wie gut doch eigentlich jener Song ist, den man als erstes schon ins Herz geschlossen hat. Dies ist dann der Zyklus einer guten Popplatte. Und so ist es auch bei TV on the Radios „Return to Cookie Mountain“ (Musikvertrieb/4AD). Die Band spielt mit Wärme und Kälte, mit Zuckerbrot und Peitsche.

Aufgefallen sind TV on the Radio zum ersten Mal mit einer 23-Spur-A-cappella-Version des „Pixies“-Stücks „Mr. Grieves“. 2004 kam die Platte „Desperate Youth, Blood Thirsty Babes“ mit der Übernummer „Staring at the Sun„. Darauf spielen die New Yorker genauso gekonnt mit Electro/Breakbeats wie mit Gospel/Soul-Stimme(n) und Gitarrenrock. Aber die Band genremässig zu fassen ist genauso unmöglich, wie Radiohead erklären zu wollen. Das kaum bekannte erste Album der Band aus Brooklyn heisst nicht von ungefähr „OK Calculator“. Die Marksteine sind gesetzt. David Bowie hat sich ebenfalls schon wieder als Fan geoutet, genauso wie bei Arcade Fire oder Calp Your Hands Say Yeah! und auch Trent Reznor gab ihnen Live die Ehre (hier). TV on the Radio sind aber nicht nur wegen prominenten Schulterklopfern die derzeit wohl interessanteste Rock-Band. Dass sie noch keine grossen Wellen schlagen, zeigt auch der Song „Dry Drunk Emperor„, der nach der Untätigkeit der Bush-Administration nach dem Hurrikan in New Orleans zum Sturm des Weissen Hauses aufrief, aber keinerlei Reaktionen auslöste. Wahrscheinlich sind TV on the Radio zu gut, lies zu hochstehend, dass sie von Republikanern gehört werden. Die empören sich lieber über nackte Titten in Hip Hop Videos. So hat die Revolution wohl doch noch eine Chance. Vor allem auch mit Songs wie „Wolf Like Me„.

TV on the Radio spielen am 17. August am Rock oz Arenes in Avenches und am 30. August in der Roten Fabrik in Zürich

Whistle Pop (Sommerhit 2.0)

Ja was soll man dazu sagen. „Young Folks“ von Peter Bjorn and John im zuckersüssen Duett mit Victoria Bergsman von The Concretes kann wohl traumwandlerisch sicher (Alain Suter) als einer der besten Songs des Jahres bezeichet werden. Sommerhit 1.0 war ja Lily Allens LDN, „Young Folks“ ist Sommerhit 2.0. Whistle on! Das Album von Peter Bjorn and John „Writer’s Block“ erscheint am 21. Juli (Wichita/TBA).
Young Folks (Video)