78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Alle 123 Artikel von Margg Zanella

Fight Club

Die erste Regel des Fight Club lautet: der Battle ist ein freundschaftliches Kräftemessen. Die zweite Regel des Fight Club lautet: der letzte wird der erste sein. Heute Abend treten an den zweiten Fight Club Battles im Dynamo 16 Rapper (aus dem Schweizer Untergrund) gegeneinander an, um mit Worten aufeinander einzuschlagen. Wer kickt momentan die härtesten Punchlines?

Who’s The Inside Boay?

[flash]http://www.youtube.com/watch?v=Ax6SFA5_DuU&mode=related&search=[/flash]

Aha. Ab heute wird also vieles anders. Scheiss auf Bligg, scheiss auf Gimma. Alles Bullshit. Jetzt kommt echter Züri-Strasse-Shit, weisch wieni mein?! The Inside Boay: das neue Mixtape von Piment. Innere Kreis, La Familia real Street Shit. So isch Rap-Business 2007. Wer’s nicht glaubt, überzeuge sich heute Abend an der Street-CD Release-Party im BBQ mit DJ Pfund500, Mad Malik, Dezmond Dez und special Guests. Stop sucking dicks, niggas. Züri-Nord-Style: prä-prääää!

Guets Noise von Talib und Madlib

liberation.jpgAls kleines Neujahrsgeschenk haben Reflection Eternal-Rapper Talib Kweli und Beatbastler Madlib ihr gemeinsames Projekt Liberation zum kostenlosen Download freigegeben. Das Teil kann man hier seit dem 1. Januar mitsamt Cover gratis und legal runterladen. Talibs Kauf-Album Ear Drum soll auch bald erscheinen. Zudem sei ein neues Black Star-Album mit Mos Def in Arbeit. Wer sagt hier, HipHop sei tot?

Happy Birthday Papoose

papoose.jpgDer oft mit Big L verglichene Rapper Papoose aus Bedford-Stuyvesant feierte am Silvesterabend seinen 28. Geburtstag. Dafür hat er einmal mehr die Release-Party seines Albums Nacirema Dream verschoben. Das seit über einem Jahr erwartete Meisterwerk des King Of The Alphabet soll nun Anfang März erscheinen. Vorerst müssen wir uns also noch mit Part One seines legendären Untergrund-Slammers Alphabetical Slaughter begnügen, wo sich der Mixtape-Rapper durch das ganze ABC rappt. Part Two, vom Z zum A, folgt auf dem jetzt schon als Album des Jahres gehandelten Major-Debüt. Wer weiss, vielleicht im März.  

Take me to the Bridge

james-brown-blvd.jpgDem Godfather Of Soul wurde in der Nacht auf heute in seiner Heimatstadt Augusta, Georgia die letzte Ehre erwiesen. Michael Jackson erfüllte Mr. Browns letzten Wunsch und verabschiedete sich persönlich von seinem grössten Idol.

Bereits am Donnerstag gab der wichtigste Musiker des 20. Jahrhunderts seine letzte Soulparty – dort, wo vor fünfzig Jahren seine Karriere begonnen hatte: im Apollo-Theater in Harlem. „Sie hatten Bach und Beethoven, wir Brown“, so ein Sprecher bei der Ansprache zur Abschiedszeremonie im Apollo-Theater. Hunderttausende nahmen in New York Abschied vom Soul Brother Number One, dessen Leichnam erst in einem goldenen Sarg durch die Strassen Harlems kutschiert und anschliessend im legendären Apollo aufgebarrt wurde. In der Nacht auf heute nahmen nun über 9000 Menschen in der James-Brown-Arena Abschied, darunter auch Jesse Jackson, MC Hammer und Michael Jackson, der ihm 2003 den BET-Award für sein Lebenswerk überreicht hatte.

James Brown hatte den versklavten Seelen der Schwarzen nach der Ermordung Martin Luther Kings neues Leben eingehaucht. „Say it loud, I’m black and I’m proud“ wurde zur Hymne der Bürgerrechtsbewegung und Brown zur Ikone des Schwarzen Amerikas. Doch vor allem beeinflusste Mr. Sexmachine die Musikkultur wie kein anderer. James Brown hatte nicht nur massgeblichen Einfluss bei der Entstehung von Funk, sondern war auch wichtigster Wegbereiter des HipHop. „Disco is James Brown, HipHop is James Brown, Rap is James Brown. You know what I’m saying? You hear all the rappers, 90 percent of their music is me“, pflegte The Hardest Working Man In Showbusiness selbst zu sagen. So nahm er bereits Anfang der 70er-Jahre Elemente des Rap vorweg, als sich sein Gesang zu einer Art des rhythmischen Sprechgesangs entwickelte und das Publikum zu energischen Call-and-Response-Spielen anheizte, die heute an HipHop-Jams selbstverständlich sind. „To hiphop and rap he means pretty much just about everything“, sagt Funkateer Bootsy Collins über James Brown, der mit dem Aufkommen der neuen Kultur nach Abstürzen eine Renaissance erlebte. Der Drumbreak von Funky Drummer gilt bis heute als die häufigst gesamplete Aufnahme überhaupt.

An seinem letzten öffentlichen Auftritt Ende Oktober in London erhielt er als erster Künstler den UK-Hall-Of-Fame-Award. Das Duett mit den Sugababes ist damit wohl das letzte, süsse Zeitdokument von Herrn Brown. „Old musicians never die, their music lives on“.

Und hier nochmals der King of Pop und der Godfather of Soul. R.I.P. Mister Brown. I Love You.

Pre-Listening mit Leech

leech.jpgLeech sind zurück! Nach fünf Jahren totaler Abstinenz hat die Experimental-Rockband aus Zofingen Anfang dieses Jahres begonnen an neuem Material zu arbeiten. Leech hatten vor knapp zehn Jahren mit ihrem psychedelisch-epischen Experimental-Rock Schweizer Instrumental-Kultur geschrieben und geniessen in ihrer Region noch immer Kultstatus. Heute Abend gastiert das Quartett nun in der Hafenkneipe, um die neuen Songs des kommenden Albums vorzustellen, das im Frühling aufgenommen werden soll.

Ish yo‘ boey, haha!

Keine Angst: Aries Spears ist weder mit Britney noch mit India.Arie verwandt. Der Stand-Up-Comedian imitiert jedoch die Stimmen der US-Rapper Snoop Dogg, DMX, LL Cool J und Jay-Z so echt, dass selbst deren Mütter Beifall klatschen. Und wenn Aries Spears dann auch noch Terminator Arnie Schwarzenegger nachäfft, gibts kein Halten mehr. Der Typ ist zum Schreien komisch – auch wenn dies LL und DMX nicht lustig finden.

[flash]http://www.youtube.com/watch?v=V6paE_hvFCI&mode=related&search[/flash]

Goldjunge

Sido weiss, warum er seine Maske nicht mehr trägtsido lässt die Maske fallen und geht mit seinem zweiten Album Ich nach nur zwei Tagen Gold.

Der Arschfickmann grinst diesen Monat gleichzeitig vom Cover der Juice und vom Backspin. Zwar wurde der Goldesel von Aggro Berlin von Azads Ein-Mann-Armee verprügelt, am HipHop-Openair Splash mit Lebensmittel beworfen und an Stefan Raabs Wok-WM Letzter, doch sein Debüt Maske (2004) erhielt Gold, wurde mit dem Comet ausgezeichnet und der Fantastische Thomas D. gestand ihm gar seinen Echo zu. sido ist längst Popstar unter den deutschen Rappern und das erfolgreiche Produkt der symbolbehafteten Marketingstrategie seines Labels.

Aggro Berlin wurde 2001 gegründet und sorgte auf dem Splash erstmals für Aufsehen, als die Aggro-Jungs auf dem gesamten Gelände Plastiksäcke mit dem aggressiven Kettensägen-Symbol des Labels verteilten. Die Idee mit der Maske kam Label-Gründer Specter einst beim Kiffen, als er ein Mikrofon malte und solange rumzeichnete bis daraus der silberne Totenschädel wurde, den sido erst bekannt machte. „Die Maske verdeckt mein DJ Bobo-Gesicht. Ich sehe ohne aus wie Curse mit Brille, Alter“, so sido im Mai 2004 nach seinem Konzert im Dynamo. Damals durfte man ihn nicht ohne Maske fotografieren. „Als Ghostface Killah seine Maske fallen liess, hat’s keiner mitgekriegt. Das war voll kacke. Weisst Du, man muss den richtigen Zeitpunkt abwarten.“ Zwei Jahre später ist es soweit.

Paul Würdig aka Sigmund Gold lupft die Maske und greift nach der Rapkrone. Beats, Flow und Texte auf „Ich“ sind besser als beim Debüt und die Skits sind zum Schreien. Feuchte Träume besorgt das neuste Aggro-Signing Kitty Kat auf zwei Songs. Die erste Frau in der Klikk ist so dirrrty, dass wikipedia ihren Eintrag entfernen musste. Dafür ist die Queen B** Berlins jetzt auf dem Remix des legendären Weihnachtssongs (2003) drauf. Und Kitty-Kitty braucht sich nicht mal hinter einer Maske zu verstecken: von ihr gibts kein einziges Foto im Netz. Der neuste Clou von Aggro Berlin…

The Roots in der Maag

roots.bmpWenn die Frage nach der besten HipHop-Band auftaucht, sind The Roots nicht weit. Die Combo aus Philadelphia zählt mittlerweile zu den authentischsten HipHop-Formationen überhaupt. Die Roots waren eine der ersten Gruppen, die Rap mit Instrumenten spielten und gelten zehn Jahre später als vielleicht beste Live-Band der Szene. Heute Abend tritt die Truppe in der Maag Halle auf. Hier schon mal als kleiner Vorgeschmack ein musikalischer Querschnitt durch die unglaubliche Karriere der Band: Back to the Roots.

Aller guten Dinge sind…

Dog is in da houseNach der Replik von Kollege Bauer, die HipHop-Hose hinge hier noch nicht tief genug, bin ich gestern nach Los Angeles geflogen; just an dem Tag also als die drei meistdiskutierten Rap-Scheiben des Jahres in den USA (bei uns seit Freitag im Laden) erschienen sind: „Kingdom Come“ von Jiggaman Jay-Z, „The Blue Carpet Treatment“ von Pimp Snoop Dogg (Bild) sowie „Doctor’s Advocate“ von Gangsta The Game. „Jay-Z’s Album is da Shit“, so Taxifahrer Richard als er mich durch die Stadt der Engel faehrt (whatta fuck: no umlaut-letters here!) und gerade der neuste Hova-Track aus dem Radio pumpt. Gerade mal vier Tage brauchte der Def-Jam-Labelboss um die Songs zu schreiben, sprich um sie einzurappen, denn der Freund und Beschuetzer von Beyonce behaelt alle Lyrics im Kopf! Wir fahren Richtung Long Beach California, „That’s where Snoop is from: LBC, nigga!“ Der „Crip“ hat den blauen Teppich ausgerollt und posierte letztes Jahr mit „Blood“ The Game auf dem Cover des US-HipHop-Magazins XXL, um damit zu zeigen, dass die Westkueste nur dann wieder goldene Zeiten erleben wird, wenn die verfeindeten Gangs sich nicht selber zerstoeren.

The Game verzichtet beim zweiten Album nach dem medienwirksamen Streit mit 50Cent auf die Mithilfe von Mentor und Ex-NiggaWithAttitude-Legende (Straight Outta Compton, Bitch!) Dr.Dre, der beim Debuet an den Reglern sass, das schon heute ein gottverdammter Klassiker ist. Ob The Game auch ohne Dre die Klasse besitzt Jay und Snoop in die Schranken zu weisen, wird sich zeigen. Ich habe die drei Scheiben leider noch nicht durchhoeren koennen, da die Swiss im Flugzeug keinen Rap anbietet. Aber Gewinner ist in jedem Fall der Fan. „Fuer mich gibt’s ohnehin keinen besseren als Ice Cube“, so HipHop-Experte Richard. Und der stammt schliesslich auch aus Compton wie The Game, war ebenfalls Mitglied der legendaeren NWA-Crew und ist erst noch der bessere Schauspieler als Jay-Z.