78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Alle 1727 Artikel von David Bauer

Meine Lieblingsband des Tages

FotosSie sind die Supportband von Phoenix in Deutschland und sie sind toll: Die Fotos aus Hamburg/Köln/Wuppertal. Allfällige Wortspiele mit dem Bandnamen lassen wir bleiben. Lieber direkt mitten ins Geschehen: Vier Songs gibt’s bei MySpace und alle machen Lust auf das Album, das im September kommt: Gigantenhaft schöne Einfachheit, so gar nicht fremd, Musik, die für dich da ist, zu der man gerne zurückkommt. Die Kollegen Popnutten haben noch ein Interview.

Das Empire ist nicht genug

kasabianWenn „Club Foot“ vom Debutalbum von Kasabian in der Indie-Disko gespielt wird, müssen Franz Ferdinand in die Ecke stehen. Das war vor zwei Jahren, jetzt muss die Bestätigung folgen. Nimmt man die erste Singleauskopplung des kommenden Albums (22. September bei Sony BMG) als Massstab, so muss man skeptisch sein: „Empire“ klingt zwar unverwechselbar nach Kasabian, kommt aber insgesamt eher bemüht schwungvoll und etwas lasch daher. Da muss also noch mehr kommen, Jungs!

Flugsaison bei den Lovebugs

lovebugsEnde September starten die Lovebugs ihre Schweiztour, aber schon vorher sind die Lieblinge der Schweizer Pop-Szene (und des Schweizer Fernsehens!) bei verschiedenen Gelegenheiten zu sehen. Am 9. September spielen sie bei der Miss Schweiz Wahl zusammen mit Lene Marlin ihre zweite Single „Avalon“, tags darauf zeigt SF einen Dokumentarfilm über ihre letztjährige Taiwan-Promo-Kurztour („Lovebugs – Taiwan Jet-Lag“) und am 14.9. kommt „Love Made Easy“ mit Melanie Winiger in die Kinos, wiederum mit „Avalon“ als Titelsong.

Da lacht der Schwede

eskobarEskobar. Klingt nach südamerikanischem Drogenbaron. Doch wer die Band aus Stockholm kennt, weiss, dass sie so harmlos tönt wie eine unberührte Mohnblume. Das bleibt auch bei ihrem vierten Album so („Eskobar“, Gibulchi Records/TBA, erscheint am 1. September). Pop-Kitsch wird diesmal aber weniger üppig aufgetragen, die Instrumentierung ist merklich reduzierter und erinnert teils entfernt an die grossen schwedischen Singer/Songwriter wie Kjellvander oder Aström. Ein schönes Album, das den Lauf der Welt nicht verändern wird. Highlight: „Devil Keeps Me Moving„.

Lily Allen für zu Hause.

lily allen: alright stillDas ist die Lily. Die Lily ist Musikerin. Sie ist im Moment ein richtiger Star. Weil sie ein Star ist, hat 78s sie auch interviewt. Ganz viele Menschen finden Lily toll. Weil sie so schöne Musik macht. „Alright, Still“ ist ihre erste Cd. Das ist Englisch und heisst: Immer noch alles rotscher. 78s verlost drei Mal „Alright, Still“, unterschrieben von Lily. Ihr müsst nur wissen, bei welcher Girlgroup Lily einmal fast gelandet wäre. Und registriert müsst ihr sein.

>Mail an info[ät]78s.ch

Der Admiral spielt seine grössten Hits

Admiral James T (copyright ostpix.ch)Admiral James T. (sieht auf dem Bild ein bisschen aus wie Baschi, nicht?) war gestern in Basel im Fluss, und zwar im doppelten Sinne. Ich finde, man sollte ihn zum König der Songansagen krönen. Besonders gefallen hat mir gestern diese (man muss sich dazu noch einen Winterthurer Dialekt vorstellen): „Jetzt kommt ein neuer Song. Den kann ich noch nicht so gut, habe ich erst heute geschrieben, in Schaffhausen“. Lustig, nicht?

Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass auf diese Ansage „In The Ghetto“ von Elvis folgte. Nach dem Song meinte der Admiral trocken: „Ich glaube, das wird ein Hit.“ Überhaupt, die Hits. Jeden Song kündigte der Winterthurer („Ich bin auf der Durchreise, von Stein am Rhein in Richtung Rotterdam“) als seinen grössten Hit an, wahlweise auch als seinen Lieblingssong oder seinen besten Song. Und bediente sich dann genauso schamlos wie Stilsicher aus dem Kanon der Populärmusik. Motörhead wurde genauso die Reverenz erwiesen wie Oasis, ebenso Queen mit „Another One Bites The Dust“ (natürlich angekündigt als „mein grösster Hit“, und am Ende kommentiert mit „damit wäre ich fast reich geworden“).

Nicht diesen, aber einen anderen schönen Song, ebenfalls mit netter Ansage, haben die infamen Kollegen verdankenswerterweise mitgeschnitten (zur Erklärung vorweg: Admiral James T. hatte das Publikum nach allfälligen Wünschen gefragt und Radiohead zugerufen erhalten).

Jetzt müssen Steine rollen

Heute ist der Tag, für den Sämu Schmid Verteidigungsminister geworden ist: Die Rolling Stones spielen auf dem Militärflugplatz Dübendorf. Von Grössenwahn und Ticketpreisen soll an dieser Stelle nicht die Rede sein, auch nicht von den durchaus erwähnenswerten Vorbands Kasabian und Lovebugs. Dafür soll auf eine wunderbare Coverversion des wohl grössten Stones-Hits hingewiesen werden. Bühne frei für PJ Harvey und Björk mit „(I Can’t Get No) Satisfaction“ (Brit Awards 1994). Da sehen die Stones wahrlich alt aus.

Rosaroter Frauenpop

the pipettesDrei Frauen für ein Halleluja – das Konzept ist längst bekannt und derzeit gross en vogue. In der Schweiz verdrehen The Delilahs allen die Köpfe, aus Brighton/UK melden sich nun The Pipettes. Sie klingen etwa so, wie sie auf dem Bild aussehen: Niedlich. Quasi The Delilahs ohne Instrumente, dafür im Atomic Kitten-Kostüm, Indie Pop if you will. So richtig kann ich mich nicht entscheiden, ob ich hier im Publikum stehen möchte.

Sigur Ros im Englischkurs

vitoPost-Rock ist nicht jedermanns (und schon gar nicht jederfraus) Sache. Post-Rock ist der Mont Ventoux des Musikhörens. Zum Glück gibt es dafür Einsteigermodelle: Vito ist so eines. Ihr Debut „Make Good Areas Disturbed“ (Flower Shop/Irascible) ist sehr pop-affiner Post-Rock. Vito aus Wales klingen wie Mogwai im Sommerurlaub auf Island, wie Sigur Ros im Englischkurs und in den poppigesten Momenten wie Jimmy Eat World auf Selbstfindung. Traumhaft schön und ein weit offenes Tor in die Zauberwelt des Post-Rock.

Legale Gratismusik

funk am seeAlle zwei Jahre gibt es in Luzern gratis was auf die Ohren. Dann nämlich, wenn auf der Lidowiese das grösste Gratis Open-Air der Schweiz stattfindet: Das Funk am See (19. August 2006, ab 13h). Wer hier funkiges erwartet, ist aber falsch gewickelt. Seinen Namen hat das Open-Air vom hiesigen Radiosender 3fach, der den Eintagesevent früher selber organisiert hat und heute noch live über den Äther schickt. 12’000 Leute sind vor zwei Jahren nach Rock City Lu-Town gepilgert und es gibt wenig Grund anzunehmen, dass es dieses Jahr weniger sein werden (nicht mal das Wetter ist ein Argument, denn bei schlechter Witterung wird das Open-Air in ein Closed-Air verwandelt – damit die Schönwetterrocker nicht nass werden?).

Das traditionell rein schweizerische Programm kann sich auch dieses Jahr sehen lassen. Etablierte Grössen (Favez) treffen auf raketenartig gestartete Newcomer (The Delilahs), deutschsingende Lokalgrössen (Kronzeugen) auf englischsingende Local Heroes (Neviss) und rätoromanisch rappende Bündner (Liricas Analas), Zauberer (The Flow Magicians) und Ex-Hühner (The Chicken Nuggets) aus Luzern auf geerdete Hip-Hopper aus Bern (Wurzel5). Und dann wären da noch die Elektro-Popper aus Zürich (Camp), die eigentlich einen Gegenpart aus Basel verdient hätten. Doch dass Basel gute Bands hat, hat sich offenbar nicht bis nach Luzern herumgesprochen.