78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Alle 145 Artikel von 78s Redaktion

78s-Motel: Trummer singt fürs Folk (uf Bärndütsch)

Manchmal träume ich ja schon, man könnte zurückspulen und sich das mit dem Kapitalismus noch mal überlegen. Und das gerade wegen den schlimmen Auswirkungen, die er auf unsere geliebte Musik hatte.

Musik als Lebensbegleiter der Menschen, Volks-Musik eben, ist ja nicht als Produkt entstanden. Heute haben wir uns gewöhnt an Musik als käufliche Gebrauchsware, der in der Perspektive des Konsumenten etwa ein ähnlich kultureller Wert zugeschrieben wird, wie der gerade zum kollektiven Bewusstsein gehörenden Daily-Soap oder Casting-Serie.

Aber immer noch gibt es Künstler, die mit dem Medium Musik versuchen, dem Menschsein auf den Zahn zu fühlen, ein reales Lebensgefühl zum Klingen zu bringen. Die Vermarktbarkeit der Musik hat uns zwar (nebst Tonnen Schrott, der Vollständigkeit halber sei es erwähnt) viel ganz Grosses und wunderbare Songs beschert, aber wenn es durch den momentan überall beklagten Zerfall dieses Marktes nun wieder möglich wird, ein Minnesänger für sein eigenes kleines Volk zu sein und dort auch gehört zu werden, warum nicht?

Als Künstler bedeutet das dann halt, dass man sich seine Welt wählen muss. Will man ein MP3 werden oder eine Vinyl-Platte mit schönem Umschlag? Auch das scheint mir aber eine begrüssenswerte Entwicklung, denn viel engagierte Arbeit wird verbraten um im vermeintlich zugänglichen grossen Spiel mitzuhalten und verliert dabei vielleicht den potentiellen Wert, den sie im kleineren, aber menschennaheren Feld hätte haben könnte (und ich schliesse da mein eigenes Werk auch nicht immer aus).

All of this being said: Wenn einige von euch sich meine neue CD trotz allem kaufen wollen, freut mich das natürlich ungemein. Sie heisst „Im Schatte vo däm Bärg“, ist meine erste volksnäher-weise berndeutsche und wird hoffentlich den Test bestehen, nicht bloss eine weitere und eigentlich unnütze Geräuschkulisse zu sein. Und wenn ihr fleissig kauft leisten wir uns dann noch die Vinylausgabe, hehe

>>>> Bevor Trummer sich dem akustischen, berndeutschen Wohnzimmerindiefolk verschrieben hatte, machte er sich mit englischsprachigen Folksongs einen Namen.

Illustration: Sarah von Blumenthal

78s-Motel: Annakin verkrampft sich auf dem Sofa

Wieder einmal geht’s nach dem Proben in Schlieren mit blinzelnden Augen hinaus aus dem Übungsraum und mit viel Musik um die Ohren dann aber doch noch mit der Band auf einen Drink in die Hafenkneipe. Einige Zeit und ein starkes Bier später, erinnere ich mich beim Heimschlendern in Richtung 78s-Motel an ein Konzert im el Lokal und denke mir: Was für eine blöde Idee.

Was für eine blöde Idee, dass ich damals fand, es wäre eine super Idee, schon mal auf das rote Sofa auf der Bühne zu sitzen und auf meinen Einsatz, der erst für das vierte Stück geplant war, zu warten, während der Frontmann die ersten Songs solo spielte. Das ganze Backstage-Zappeln, Händewarmreiben und Gesangsübungen schnalzen, geht ja dann dummerweise gar nicht mehr; man kann auch schlecht hüpfen wie ein Weitspringer vor dem Anlauf holen und einatmen als hätte man gerade einen 100 Meter langen Tauchgang hinter sich (oder vor sich, je nachdem) ist auch eher ein no go.

Stattdessen zerreisst es einem langsam auf dem weichen, roten Sofa auf der Bühne unter dem Skelett. Wie doof von mir. Nun sass ich da, alles und alle tiptop und glasklar sehend von hinten unten aus der Froschperspektive, gefangen in einer dummen Idee, adrenalinbesoffen, kieferbeissend und sicherlich aufs Schärfste von allen beobachtet, und es gab, wie so oft, nur die Flucht nach vorne. Deshalb bin ich dann auch nach viel zu vielen und viel zu langen Liedern des Frontmannes irgendwann einfach aufgestanden – wobei das Aufstehen aus einem solchen weichen roten Sofa ja jeweils gar nicht so einfach ist – und habe mich mindestens einen Song zu früh, aber für mein Gehirn mindestens drei Lieder zu spät nach vorne ans Mikrofon gedrängt.

Was für eine Erlösung! Endlich konnte ich mir – die ganze Anspannung kanalisierend – Leonard Cohens Suzanne vom Leib singen. „Suzanne takes you down to her place near the river…“ und ich fühlte mich wieder wohl an dem Ort in der Nähe des Flusses.

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Annakin war die Stimme von Swandive und ist heute solo unterwegs. Ihr Album „Falling Into Place“ ist soeben bei Phonag erschienen. Live: 3.11. Gaskessel, Bern / 16.11. Bad Bonn, Düdingen / 7.12. Kofmehl, Soloturn / 8.12. Mokka, Thun / 14.12. Schüür, Luzern. / 20.12. ETH, Züri.

Illustration: Sarah von Blumenthal

HEUTE: 78s Soirée Rock

5. Soirée Rock HUCK FINN
Monty Pyhton meets Mondrian. So beschreiben Huck Finn ihre Musik selber. Da sich damit sicher niemand vorstellen kann, wie sich die Musik der drei Luzerner anhört, sagen wir’s mal so: Huck Finn sind wie Damon Albarn hoch drei. Dass die drei Luzerner etwas ganz Besonderes sind, haben auch die Juroren an der diesjährigen m4music Demotape Clinic bemerkt: Huck Finn gewannen das Overall-Ranking und lieferten gemäss Jury, das „Demo of the Year“ ab. Huck Finn spielen im Rahmen vom 78s Soiree Rock einen exklusiven Schweiz-Gig.

GULLY AND THE PEPPERHUMBELS
Gully And The Pepperhumbels heissen tatsächlich so. So aussergewöhnlich wie der Name ist die Musik des Zürcher Quartetts. Gully And The Pepperhumbels ist alles recht, so lange es groovt. Sie lassen Pop zu tropischen Rhythmen tanzen und überreden Jazz zu Strophe und Refrain. Sie überspielen Melodramen mit Humor und machen Puppentheater, zu dem man tanzen kann. Live sind Gully And The Pepperhumbels eine erfrischende Abwechslung zum üblichen Independent-Bierernst.

78s Soirée Rock
Donnerstag, 18. Oktober, 21h
Superzero Club
15.-

C. Gibbs‘ kafkaeske Erfahrung im 78s Motel

I am sitting alone on my polyester paisley patterned bed cover in room 29 of the 78’s Motel. It is 3:47 am. Suddenly, a hunger has come over me. I scour the hallways for vending machines. The vending machines are nowhere to be found. Ahh, I find one but its only contents are caffeinated gummy bears and sour nonfat milk. The vending machine doubles as a portal to Eau Claire, Wisconsin but it wont accept my change and who wants to go to Eau Claire anyways?

I go back to my solitary four walls. I need sleep but the sound of Fred Astaire tap dancing outside my door to Wilson Phillips on Acid doesn’t help. „Fred, can you please just take a break? Go back to your room and watch T.V. or something?“ I begrudgingly ask him. He turns into a cockroach and multiplies, scurrying under my motel room door and hides in dark places. I turn off the lights. Little Fred Astaire cockroaches crawl in time to a big band version of „Hungry like The Wolf“. Their legs have been replaced by miniature drumsticks and when they crawl among the formica furniture the clatter drills my brain like a street hammer. I feel an itch on my skin and Fred Astaire is biting me on the arm asking for some sour nonfat milk and a gummy bear.

The big band music gets louder in an excrescent wail of banshee lust. The cockroaches have turned into orange and black amphibian banshees. They are making love to themselves. The sonic backdrop is „38 Violins Drowned by Bassoons“ by a new group from Fargo, North Dakota called Lohands Federbine. They are the newest midwest sensation West of the Mississippi and East of the Missouri. The music is coming from the mesh drain in the bathtub. I submerge my left ear to the mesh drain and sweet nothings are whispered in my ear by a husky voiced woman. She sounds like Lou Rawls reincarnate. The record skips and I look for the record player. It is in the bathroom sink. The needle slips over the vinyl like a Southern Californian ice-skater.

Suddenly Lou Rawls and Fred Astaire are knocking on the door outside. They invite me to their room. We have Mojitos and Gummy Bears and play Montana Strip Poker. I win and leave them naked shivering in their Paul Frank designed boxer shorts. Finally, I feel the pull and tug of sleep. My eyelids feel heavy and as I enter my room the bed is my closest friend. Under the covers, I discover twigs and pebbles. The walls turn into trees and I am in a forest in New Zealand. Peter Jackson is singing Karaoke to Matt the Hoople’s „All the Way from Memphis.“ The phone rings. Wakeup call 3:49 a.m.

C. Gibbs Live:

Heute: RecRec Laden, 14 Uhr (Mini Show)
Heute: Helsinki, Zürich
Morgen: Helsinki, Zürich (mit Trio From Hell)

(Illustration: Sarah Von Blumenthal)

78s-Motel: Beda mit Charly beim Caipi

Und ich sitze an der Motel-Bar und strohhalme kalten Caipirinha aus dem schlanken Cocktailglas. Die sauren Limonen kreischen und das Eis, das bricht.

„Man muss den Baum an den Wurzeln packen, am Ende des Tages“ sagt Lokalmeteorit Bligg – und seine klugen Worte schlagen in der gewaltigen Clubrunde ein, wie die goldene Karotte im Prominenten-Dinner. Kollateralschaden total – der Hase liegt im Pfeffer. Wer schlägt verbal den noch grösseren Wurzelbaum? Wer – Votum post Koitum – bliggt mehr durch als unser Mann für die Extremitäten. Doch nicht jeder Bonsai wird einmal zum Landei.

„Und Charly“, sag ich eindringlich zu meinem Gegenüber, „Charly, ich versteh das nicht.“ Der surrende Ventilator zerbricht die heisse Luft. Ich mir den Kopf. „Ja, Charly, ich versteh das nicht.“ Derweil müllert der Mike programmatisch erst einmal als ungewollter Grossvater über den Bildschirm, um dann in eben diesem – alles bleibt ja anders – genial danach daneben zu raten. Zu guter Letzt, tellt er uns jetzt auch noch im Kino voll. Alles Müller oder was?

Im Barlicht schwirren die Mosquitos und über unseren Köpfen lauert dumpf die Schwüle der Nacht. Die trockenen Sümpfe ächzen im Schilf. Alte Kröten quaken träg. Im Dickicht netzt die verdammte Tarantel. Schakale nagen heulend am Gerippe der Gazellen. Grillen zirpen unentwegt. Ein Skorpion, im Dunkeln, hat sich bewegt.

Da bleibt mir nur noch die Zürcher Zuversicht. „The Future is now!“ wird da und dort und ab und in der Zukunft geröhrt. Und die Frage nach der Befindlichkeit der lokalen Partyszene ist schnell beantwortet: Styro bangt im Überall mit dem Goes, frappierend bis in die Unendlichkeit – denn ewig lockt die Weibmannsheiligkeit und kokst generös der Szenenschwarm.

Charly gähnt. Eine Hyäne schreit. Zebras grinsen, wo kein Grinsen hingehört. „Charly, zahlen“ ruf ich dem Barkeeper zu.

>>> Beda Senn ist als Tonangeber, Kulturator und Spielgestalter unterwegs.

(Illustration: Sarah von Blumenthal)

mp3 to go*

78s.ch präsentiert ab heute jeden Morgen (ausser Sa und So) ab 06:00 das mp3 des Tages „to go“ wie der Engländer sagt, oder „á emporter“ wie der Franzose zu sagen beliebt. Den Auftakt machen Orba Squara, die in den USA zurzeit grad am Durchstarten sind, weil sie für die Hintergrundmusik zum iPhone-Werbespot besorgt sind. Und wo das hinführen kann, wissen wir ja… José Gonzales, Dandy Warhols … you name it.

Orba Squara – The Perfect Timing This Morning
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/10/02-perfect-timing-this-morning.mp3]

Bedienungsanleitung:
*präsentiert von Starbucks, Hiestand Gipfeli, Nespresso(+) und Apple (*)

(*) Hätten wir gerne
(+) „78s mp3 to go“ – what else?

78s Motel: Wie MP3s Patrick Wagners Leben zerstören

Wie MP3s mein Leben zerstören – das ist nicht die übliche Musikindustrieschelte, von wegen Kopieren und kein Geld verdienen und Pleite gehen. Es gibt ja nach wie vor viel zu viele kleine wie grosse beschissene Labels. Nein, es geht mir um die Musik an sich, die wegen dieses behämmerten Kompressionsformates komplett ihren Wert verloren hat.

Irgendwelche Leute erzählen mir tatsächlich mit stolz geschwellter Brust, sie hätten 300 Songs auf ihrem MP3-Player und würden so random mässig Musik hören. Na grossartig, aber was hinter diesen Tracks steht und wie sie überhaupt heissen und was für Künstler das sind, interessiert keinen Menschen mehr. Das ist echt wie in den 50ern – immer nur ne Single und Feierabend. Noch schlimmer ist, wie die Musik klingt: mittig komprimiert, zakzak und dynamisch unerträglich. Inzwischen gibt es schon spezielle Mix- und Mastering- Vorgaben für die MP3-Veröffentlichung und die klingen total beschissen. Plärren einen an wie Klingeltöne und werden im Schnitt auch noch hauptsächlich an miesen Computerlautsprechern gehört.

Also kurz: Wer mal wieder Musik hören will, kommt zu unserem Labelabend in Basel am 27.09. im Schifff mit Naked Lunch, Jeans Team und Navel oder kauft sich Louisville Plattten, die garantiert anders klingen, als der Zeitgeist befiehlt und bei denen es mehr zu entdecken gibt, als eine Single.

>>> Patrick Wagner ist Co-Labelchef von Louisville Records in Berlin. 78s ist Medienpartner der erwähnten Labeltour.

Illustration: Sarah von Blumenthal

78s Motel: 2.14 Sekunden Ruhm für Philippe

European Music- and Medianight, E-Werk, Berlin. Stellt Euch vor: Ich steig ausm Taxi, betrete den roten Teppich und schon geht das Blitzgewitter los. Die Fotografen, Kameramänner und Reporter der internationalen Presse sind in den Startlöchern. Ein raunen geht durch die Menge. Ich aufm Titelblatt der Gala. Geil, nicht?

Nach ca. 2.14 Sekunden rempelt mich ein Neandertaler mit schwarzem Anzug und nem Knopf im Ohr von hinten an. „Kannst de ma Platz machen?“. Da seh ich sie. Die Mangafigur in Fleisch und Blut. La Frisür. Der Mann, der wieder mal nen Börger schletzen sollte. Bill von Tokyo Hotel umzingelt von 5 Security Männern lächelt sympathisch und leicht unsicher in die Kameras. Na gut, denke ich mir und gehe weiter an die Bar. Auf der Bühne werden The Cinematics gerade von ner dunkelhäutigen Schönheit angesagt.“…the band told me to tell you, that they are the best band in the world…“. Jaja, und meine Mami ist Uschi Glas. Gott!

Mit nem Bier in der Hand quetsche ich mich wieder nach draussen. Unsere Agentin wartet schon und stellt uns diversen wahnsinnig hektischen Personen vor. Alle liegen sich in den Armen. Die ganze Industrie ist innig befreundet, gutaussehend und arbeitet perfekt zusammen. Man feiert sich ab und klopft sich gegenseitig auf die Schultern. Die Branche boomt!!! Da gibt’s Grund zum feiern…

Vielleicht liegt es an den Drogen, dass jedes Gespräch nicht länger als 78 Sekunden dauert aber fröhlich ist es allemal. Ich auf jeden Fall werde immer langsamer. Die Gratisgetränke zeigen ihre Wirkung. Malte zwinkert zu mir rüber und schreit überlaut: „Ich geh mal Sarah Connor klar machen“. „Find ich gut“, brülle ich zurück. „Bring mir doch auch gleich eine mit“. 30 Sekunden später steht er mit zwei Flaschen Bier da. Das nenn ich mal Kommunikation.

>>> Wenn Philippe Laffer nicht grad aufm roten Teppich in Berlin Sarah Connor klar macht leitet er das Alterna Recording Studios in Basel und musiziert bei Zhivago.

Illustration: Sarah von Blumenthal

78s Motel: Kochen mit Urban Jr. (Dinner for two)

VORSPEISE: Spargelsalat mit Feta und Avocado

Zutaten: 100 Gramm Grüne Spargeln, 50 Gramm Fetakäse, 1 Avocado, 1 Spinatsalat

Dressing: Olivenöl, wenig Aceto, Zitronensaft, Honig, Salz und Pfeffer

Spargeln in kochendem Wasser blanchieren. Avocado in Streifen und Fetakäse in kleine Stücke schneiden. Mit etwas Spinatsalat auf zwei Tellern anrichten. Erst kurz vor dem Servieren das Dressing darübergeben.

HAUPTGANG: Hühnchen mit Kokoshonigkruste

Zutaten: 2 Stück Hühnchenbrust, flüssigen Honig, Kokosflocken, 100 Gramm Basmatireis, 200 ml Sahne, Mandelscheiben

Hühnchen würzen und anbraten. Aus der Pfanne nehmen. Zuerst in Honig und dann in Kokosflocken wenden. In eine kleine Auflaufform legen und Sahne dazugeben (als Sauce). Für 15 Minuten in den auf 100° vorgeheizten Ofen stellen. Basmatireis zubereiten. Mit Hühnchen und Sauce zusammen auf zwei Tellern anrichten. Zum Schluss Mandelscheiben über den Reis streuen (schmeckt auch hervorragend mit Früchten).

DESSERT: Pandoro Auflauf

Zutaten: 1 Pandoro (Panettone ohne kandierte Früchte), 1 Ei, 200 ml Sahne, 100 ml Milch, Puderzucker, Vanilleeis

Ei, Sahne und Milch mischen. Pandoro in kleine Scheiben schneiden und in eine kleine Auflaufform legen. Sauce darüber und 15 Min. einziehen lassen. Puderzucker darüberstreuen und 20 Min. in den auf 200° vorgeheizten Backofen stellen. Mit Vanilleeis anrichten.

Rezepte aus Urban Jr’s Kochbuch „Urban Cooking“, erhältlich bei Fistfuckerrecords oder an einem Urban Jr Konzert

Illustration: Sarah von Blumenthal

78s-Motel: Bastien Girod präsentiert seinen ersten Song

Zugegeben: Ich bin nicht sehr musikalisch. Als Kind musste ich aber ein Instrument spielen. Ich dachte mir, wenn schon, dann mein Namensinstrument, nämlich (Kontra-)Bass(-tien). Doch dazu war ich zu klein, deshalb musste ich mich vorerst mit einem Cello begnügen. Alle die da zuhören mussten, tun mir jetzt noch leid. Zum (Kontra-)Bass kam es gar nicht erst. Meine Eltern haben irgendwann auch begriffen, dass Musik spielen nicht wirklich meine Stärke ist.

Auch meine heutige CD-Sammlung lässt etwas zu wünschen übrig. Nichts desto trotz liebe ich Musik. Musik gibt mir Energie und gute Stimmung. Wenn ich schlecht drauf bin oder nicht genug Energie habe, um meine politischen Arbeiten anzupacken, höre ich einfach etwas Musik. Das motiviert mich meistens. Wohl die einzige unerschöpfliche Energiequelle.

Ein Lied kann für tausende Menschen Energie liefern, immer und immer wieder. Könnte man damit auch Heizen, Autos und Flugzeuge antreiben wäre das Klimaproblem gelöst. Aber so einfach geht das leider nicht, um das Klimaproblem zu lösen braucht es ein Umdenken in den Köpfen. Dazu kann die Musik aber einen Beitrag leisten. Umweltsongs, welche zum Schutz der Umwelt aufrufen und aufrütteln. Wie beispielsweise „wänn lärnemer“ von phenomden aus Zürich Wiedikon. Aus diesem Gedanken heraus ist auch „mein erster Song“ entstanden. Wobei eigentlich nur Text und Melodie des Refrains von mir stammen. Musikalisch umgesetzt und gesungen wurde er von Peche (Sänger von „les chevalier d’amours“). Die CD mit dem Song kann übrigens bei den Jungen Grünen bezogen werden. Im Song wird die aktuelle politische Lethargie beklagt und die Schweiz aufgefordert und motiviert endlich eine umweltfreundliche und sozialverträgliche Entwicklung einzuschlagen.

Klar, Musikexperten werden diesen Song sicher auseinander nehmen, doch mir gefällt er. Der Song kann als Filmmusik zu meinem Youtoube-Aktionen-Movie angehört werden.

> Bastien Girod kandidiert für die Grüne Partei in Zürich für den Nationalrat. Um dieses Ziel zu erreichen, posiert er auch gerne mal nackt vor Polizeiautos.

Illustration: Sarah von Blumenthal