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Dizzee Rascal, Maths & English, 08.06.07

dizzeereel.jpgDizzee Rascal, und Brillanz hat einen Namen. Der Londoner Rapper schlägt heute zum dritten Mal zu, und das rosarote Resultat ist nichts anderes als historisch. Ist die Pop-Kultur noch nicht völlig verdorben, wird das heutige Datum in die Geschichtsbücher eingehen.

Maths & English“ (Musikvertrieb) ist ein Masterpiece der Hip-Hop-Revolution, genannt Grime. Dizzee beschränkt sich diesmal nicht auf die Fusion von Streetrap und Dance, er geht einen grossen Schritt weiter. Dem futuristischen Gebäude-Komplex, den er mit seinen beiden Vorgängern erschaffen hat, gibt er einen Old-School-Anstrich: 80er-Jahre Breaks treffen auf Elektro-Basslinien und Synthies. Das tönt nicht nur überfett, das ist meisterhaft. Einen Science-Fiction-Streifen im Film-Noir-Stil, das hat bisher keiner geschafft.

Wenn andere was Grandioses geschafft haben, lehnen sie sich zurück. Dizzee fängt erst an. „Sirens“, die dritte Nummer auf dem Album, ist ein nie zuvor gehörter Elektro-Old-School-Rock-Wahnsinn. Zum Flow von A Tribe Called Quest und dem Druck der Chemical Brothers gesellt sich hier die Gewalt von Korn dazu. Dass der Rascal dazu rappt wie ein Kung-Fu praktizierender Tiger, ist schon fast Nebensache. Die Siegesrede ist bei einer erfolgreichen Revolution unwichtig.

Elegant und leichtfüssig gelingt Dizzee der Hattrick. Ohne mit der Wimper zu zucken, trifft der 22-jährigen East End Rapper ins Lattenkreuz. Bassgetriebene Rap-Akrobatik, der innovativen Perfektion ungewohnt nahe. Es braucht keine rosarote Brille, um festzustellen: Diese Scheibe ist das Hip Hop Album Of The Year. Es gibt selten zwei Revolutionen im selben Jahr.

In den USA erscheint „Maths & English“ übrigens nur übers Internet. XL will scheinbar keine Perlen mehr vor die Säue werfen. Schliesslich haben bereits die beiden in England preisgekrönten Vorgänger-Alben in den Staaten gefloppt.

(The revolution is streamed)

Eile mit Wiley

Wohl eher weniger der nächste Sommerhit. Dafür noch mehr Grime als The Streets und Co. Der zweite Video-Track (nach 50/50) von Wiley ist seit kurzem online. Der Londoner veröffentlichte bereits sein Album Playtime Is Over (Big Dada) geschickt ein paar Tage vor dem Überteil von Konkurrent Dizzee Rascal. Für diesen hat der Eskiboy zudem den Song „Letter 2 Dizzee“ geschrieben. Noch immer ist sich die Szene uneinig wer denn nun den Grime erfunden hat. Wiley sagt jedenfalls, dass er der Täter sei und verwendet dabei den Ausdruck „Eski“, so die korrekte Bezeichnung des jungen Genres.

[flash]http://www.youtube.com/watch?v=Ymqj9b0aITM[/flash]