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Süsses Versprechen: Amason

Von    |   31. Oktober 2014   |   0 Kommentare

Manchmal sind die kleinen, beiläufigen Versprechen die süssesten. Versprechen und Einlösung kommen dabei meist auf ein und denselben Moment zu liegen.

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Amason
, eine schwedische Musikgruppe um Mitglieder von Dungen und Miike Snow, haben mit ihrer EP im vergangenen Jahr ein solches abgegeben. Die EP bietet eine intakte Aussicht auf ein Album vollgepackt mit formvollendeten Popsongs. Vielleicht ist es nicht korrekt, Musikern jenes Versprechen abzunehmen. Vielleicht ist das Recht der Künstler auf Dekonstruktion und Gegenentwurf unveräusserlich. Allerdings lässt einen das Potenzial der sechzehnminütigen EP unmöglich kalt.

Darüber, ob die neue Single „Duvan“, Vorläufer des für anfangs nächstes Jahr geplanten Debutalbums „Sky City“ (Fairfax Recordings), diesen Eindruck aufrecht zu erhalten vermag, kann man sinnieren. Es sind keine Gegenentwürfe zu entdecken auf dieser neuen Single. Und doch klingt es nicht mehr nach dem beiläufigen Versprechen, welches Amason mit der EP 2013 abgenommen wurde. Nachdem es aber mit jedem erneuten Hören von „Margins“, dem zweiten Song der EP, welcher sich zwischen Eleanor Friedberger und Laetitia Sadier schmiegt, abermals eingelöst wurde, kann man Amason unmöglich einen Bruch vorwerfen. Und so zeigt sich wieder einmal eindrücklich, dass Musikhören aus Momenten besteht und man aufgrund dieser Momente geneigt ist, Unliebsames mit einer partiellen Taubheit abzutun.

Amason werden noch in den Wintermonaten des nächsten Jahres ein tolles Debutalbum veröffentlichen, welches klingt, wie die EP – oder nicht. Und das neue Versprechen wird das alte sein. Nämlich das von weiterer, potenziell toller Musik.

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