78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Shuffle: The Icypoles – Stayin’ Home

Von    |   31. Oktober 2014   |   0 Kommentare

Verträumt und abgeklärt oder: irgendwo zwischen Teenagerklamotte und Mittdreissigerblues kommt «My World Was Made for You», das Debut der Icypoles, und macht uns mit hängenden Köpfen die Schultern wippen.

09icypool

Eis am Stiel, ja, das bedeutet «icypole» auf der anderen Seite der Welt. Und The Icypoles nennen sich die ehemaligen Tuba- und Trompetespielerinnen von Architecture in Helsinki. Ganz ohne Blechblasinstrumente, dafür mit Handclaps im 60er Jahre Stil singen die vier Australierinnen von der Liebe und zwar mit allem, was dazu gehört: verlorene Herzen («Popular Boy»), die Zitterpartie Zusammenziehen («Settle Down») und ja, «Babies».

So schwärmerisch und verträumt das Album klingt, ist es seine anti-eskapistische Haltung, die es zur Lebenshilfe macht, die man auch hören will. Nicht das Wegwünschen in eine andere Zeit, an einen anderen Ort wird hier besungen, sondern das hiesige Leben, düster mit Frauen in grünen Röcken, die einen aus der einwandfreien Beziehung mit dem beliebtesten Jungen der Stadt reissen; mit herzlichen Absagen an die gemeinsame Wohnung, weil man noch zu viel zu tun hat, und Freunde sehen will, die der andere nicht mag; und mit dem Kreislauf der Kinder: man ist ein Baby, wird jemandes Baby, und will schliesslich dessen Baby.

Und dann ist da noch die ruhigste Hymne der Welt: an das Waffen strecken vor dem Verliebtseins  – «Stayin’ Home» to think about you.



Missing you makes me so lazy.

Nächster Artikel

»

78s wird seit Juni 2015 nicht mehr redaktionell betreut. Die Kommentarfunktion ist deswegen deaktiviert.