Blueneck, ein sentimentaler Sonderling
Von Marco Durrer | 21. Oktober 2014 | 0 Kommentare
Das fünfte Album unterstreicht die Sonderstellung von Blueneck in der weitläufigen Post/Progrock-Schublade.
Das Artwork der kommenden, fünften Blueneck-Platte „King Nine“ zeigt Szenen bedrückender Abgeschiedenheit. Vergessene Orte in Nordamerikas weitem Süden. Eine Fotoreihe, wie sie für das gesamte, in zerbrechlicher Melancholie starken Ausdruck findende Werk der Briten stehen könnte.
Seit mittlerweile 14 Jahren unterscheidet der Stimmeinsatz von Duncan Attwoods Blueneck von anderen Postrock-Bands. Das Timbre mag zwar ab und an etwas überzuckern, sorgt aber für den besonderen, berührenden Touch. Nachdem auf dem letzten Album „Epilogue“ (2012) gänzlich auf Gesang verzichtet wurde, konzentrieren sich die Instrumente auf „King Nine“ wieder meist auf eine dramatische Einbettung des sentimentalen Songwritings. Was beim Opener noch etwas auf die IndiePopRock-Schiene gerät, stabilisiert sich im weiteren, mal bedächtigen, mal treibenden Plattenverlauf und gipfelt in den beiden Muster-Epen ‚Sirens‘ und ‚Mutatis‘.
> „King Nine“ erscheint am 7.11. auf Denovali
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