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Shuffle: Dirty Loops – Hit Me

Von    |   14. Oktober 2014   |   0 Kommentare

«Sexy Girls in da Club» singen sie, und die junge Jazzszene jubelt auf. Drei schwedische Youtube-Wunder zeigen, dass nicht nur Justin Bieber, Britney Spears oder Adele ihnen Kreativität für starke Songs liefern. Fragwürdige Texte spielen dabei kaum eine Rolle.

Dirty Loops

Puristen kötzeln, hippe Indie-Blooger verziehen geekelt das Gesicht und überhaupt: Im ersten Moment klingt das Trio Dirty Loops nach reichlich Zucker, Kitsch, Regenbogen. In die gleiche Kerbe schlagen die Songtitel: «Sexy Girls», «Accidentally In Love» oder «Die For You» sprechen von ebenso viel Hirnschmalz wie ihre Coversong-Vorlagen, namentlich Rihanna, Justin Bieber, Britney Spears sowie weitere Charts-Tumore. Doch genau dank diesen wurden die drei Schweden berühmt. Und hier beginnt der Wendepunkt: Jonah Nilsson (voc, p), Henrik Linder (eb) und Aaron Mellergardh (dr) sind nämlich nicht irgendwelche X-Factor-Geschwüre, sondern Absolventen verschiedener Musikhochschulen. Mit den in der Ausbildung erworbenen Fähigkeiten lassen sie denn eigentlich kaum verdaubare Stücke der genannten Gecoverten wie «Baby» oder «Circus» in einem Licht erstrahlen, das für so manchen offenen Mund sorgt(e).


Mehrere Millionen Klicks später stand dann Anfang April das Debüt-Album in den Läden. Dieses beweist, dass der Dreier auch fantastische Eigenkompositionen schreiben kann. Unglaublich knackige Grooves, verzwackte Phrasen und Läufe, verpackt in einem Gewand aus Jazz sowie Pop sorgen für einen Wow-Effekt, nicht nur in der Jazzszene. Live sind die Herren Traumschwiegersohn, Emo sowie Bubi so arschtight, dass man sie schon fast «Meister Proper Loops» nennen könnte. Doch egal: Zum Tanzen und Mitsingen unter der Dusche, Grooven in der Kassenschlange oder Luftbass spielen an der Bushaltestelle passt die Platte herrlich. Man zeige mir jene Person, deren Popo nicht alsbald wackelt beim heissen Sound aus dem Norden.


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