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Moonface: Virtuose wider Willen

Von    |   11. Oktober 2014   |   0 Kommentare

Der unermüdliche Spencer Krug rückt auf seiner neuen EP erneut das Klavier in den Mittelpunkt, flirtet für Momente aber auch mit synthetischen Klängen. Dabei beweist der Kanadier wieder viel Fingerspitzengefühl.

MoonfaceSeit seine Band Wolf Parade auf Eis liegt, hat Spencer Krug mit seinem Soloprojekt Moonface vieles ausprobiert. Auf der Debüt-EP versuchte er sich am Vibraphon, der erste Longplayer wurde von einer Orgel geprägt und auf dem zweiten Album, bei dem Krug von der finnischen Band Sinai unterstützt wurde, kehrte er zu seinen Wurzeln im Rock zurück.

Auf seinem letzten Album „Julia With Blue Jeans On“ konzentrierte sich Krug auf das Klavier. Dabei sei er doch eigentlich gar kein guter Pianist, wie der Kanadier bei seinem Konzert im vergangenen Februar im Fri-Son betonte. Der virtuose Auftritt bewies das Gegenteil. Zu hören waren in Fribourg auch einige neue Stücke, die nun auf einer EP erhältlich sind. Darunter auch das Titelstück „City Wrecker“:

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Die neue EP ist die konsequente Fortführung des letzten Albums. Songwriting mit Hang zur grossen Geste, ausschweifend und lodernd. Wieder halten sich Pathos und Selbstironie gekonnt die Balance und das Ausdrucksspektrum von Klavier und Stimme verblüfft aufs Neue. Die Lyrics tragen autobiografische Züge. Krugs Umzug von Montreal nach Helsinki ist das zentrale Thema.

Am Rande von „City Wrecker“ taucht aller Vertrautheit zum Trotz dennoch ein neues Element auf. Im Opener „The Fog“ und im abschliessenden „Daughter Of A Dove“ flirrt für wenige Sekunden ein Synthesizer über das Piano hinweg. Ein Hinweis auf einen weiteren Richtungswechsel? Was auch immer da kommen mag – diese fünf Stücke versprechen Grosses.

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