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Film Noir fürs Kopfkino: Deaf Center

Von    |   17. September 2014   |   0 Kommentare

Die Schwarzmaler sind zurück. Eine epische EP verkürzt das lange Warten auf das nächste Album von Deaf Center.

Deaf CenterErik Skodvin und Otto Totland nehmen sich Zeit. Viel Zeit. Denn bei Deaf Center machen die Pausen die Musik. In ihrer lakonischen Langatmigkeit können die beiden Norweger Bohren und dem Club of Gore das Wasser reichen. Zwischen den Tönen könnte man eine Stecknadel fallen hören.

Zeit lassen sich Skodvin und Totland auch mit ihren Releases. Nach dem 2006 veröffentlichten Debüt „Pale Ravine“ dauerte es ganze fünf Jahre bis der Nachfolger „Owl Splinters“ im Kasten war. In der Zwischenzeit kümmerten sich die beiden um ihre Solo-Projekte. Das dritte Album wäre nach der Zeitrechnung von Deaf Center 2016 fällig. Die Wartezeit verkürzt eine halbstündige EP.

„Recount“ (Sonic Pieces) umfasst zwei Stücke, die weniger eine Brücke zwischen dem zweiten und dem dritten, sondern vielmehr zwischen dem ersten und dem zweiten Album schlagen. Im 2008 in Oslo aufgenommenen „Oblivion“ kratzen Streicher alte Wunden des abgründigen Debüts auf. Im 2012 in Berlin eingespielten „Follow Still“ knarzt ein Klavier wie ein geisterhafter Vorbote auf den Zweitling.

Deaf Center sorgen mit ihrer Spielart des Ambient statt für Entspannung für Spannung. Bei so viel Suspense im Kopfkino wären Visuals eigentlich nicht nötig. Nichtsdestotrotz hat ein Fan die beiden Stücke mit Sequenzen aus „Nostalghia“ und „Solaris“ versehen.  Die Videos machen deutlich, dass Tarkowsky seine Soundtracks statt bei Eduard Artemjew ebensogut bei Deaf Center in Auftrag hätte geben können.


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