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Instrumentenkunde: Das Seaboard

Von    |   7. August 2014   |   0 Kommentare

Das Seaboard muss man sich wie ein Keyboard aus Gummi vorstellen. Der Optik entsprechend, sind auch die Töne dieses neuartigen Instruments dehnbar.

Bildschirmfoto 2014-08-07 um 01.58.13Während seinem Studium am Royal College of Art hatte Roland Lamb eine Vision. Er träumte von einem Instrument, das die elektronische und die taktile Klangerzeugung auf intuitive Weise verschmelzen lässt. Statt harten Tasten wie beim Keyboard stellte sich der Brite eine weiche Tastatur vor, mit der man nicht einfach nur Töne anschlagen kann. Vielmehr sollten sich Tonhöhe, Tonfarbe und Lautstärke nahtlos modulieren lassen.

Mit dem Seaboard hat Lamb seine Vision in die Tat umgesetzt. Das Gerät, das aussieht wie ein mit einer Schicht Gummi überzogenes Keyboard, ist seit 2013 im Handel erhältlich. Mit seiner Firma ROLI hat Lamb bisher drei Modelle auf den Markt gebracht. Das Einsteigermodell Seaboard Grand Studio gibt’s für 1’999 Dollar, das Seaboard Grand Stage für einen Tausender mehr und das Spitzenmodell Seaboard Grand Limited Edition kostet stolze 8’999 Dollar.

Wie mit einem Keyboard lassen sich auch mit dem Seaboard andere Instrumente imitieren. Die nahtlose Klangmanipulation erlaubt es jedoch, wie mit einem Saiteninstrument über die Töne hinwegzugleiten. Möglich wird dies durch das spezielle Interface, das auf einer dreidimensionalen Oberfläche feinste Bewegungen registriert. Zurzeit arbeitet ROLI daran, dass die innovative Benutzeroberfläche künftig auch in Bereichen wie Robotik, Gaming und Medizin eingesetzt werden kann.

Ob die Ärzte, Gamer und Tastenvirtuosen dieser Welt auf Lambs Erfindung gewartet haben, wird sich weisen. Jamie Collum scheint von den Möglichkeiten des Seaboards jedenfalls begeistert:

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