78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Paléo: Am Anfang und am Ende

Von    |   30. Juli 2014   |   0 Kommentare

Seit Sonntag ist das diesjährige Paléo vorbei. 78s war am ersten und letzten Tag dabei.


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Die Wetterprognose war für den ersten Abend wenig festivaltauglich: Eine kühle Nacht mit vereinzelten Regenschauern war zu erwarten. Spätestens nachdem der Eingang passiert war, vergass man solche Sorgen. Auf der Bühne „Les Arches“ spielten Girls in Hawaii. Nach einer mehrjährigen Abwesenheit sind die Belgier mit zwei neuen Mitgliedern und einem traurig-intensiven Album zurück. Mit ihrem starken Aufritt zwischen weichem Pop und eindringlichem Rock zeigte die Band, weshalb nicht nur einer  der Paléo-Booker in Girls in Hawaii verliebt ist.

Während Jagwar Ma auf ihrem Album Richtung Pop driften, bretterte die Band auf der Bühne durch die Techno-Welt. Die Party wollte trotzdem nicht recht entfachen. Nur ab und an blitze auf, was für ein Potenzial in dem Trio steckte. Zweifelsfrei sein Talent ausgeschöpft hat hingegen Jake Bugg. Der Presse-Darling konzentrierte sich ausschliesslich auf seine Lieder. Optisch wirkte der 20-Jährige noch immer wie ein bleicher Teenager, musikalisch war er ein alter Mann. Besonders in der ersten Hälfte des Konzerts überzeugte sein Können. Als die Lieder rockiger wurden, verloren sie an Charme.

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Jungle holte die Paléo-Besucher sanft in die Gegenwart zurück. Die Briten bauen ihre Songs immer ähnlich auf: Reichhaltige Melodien,  Refrain im Chor und einen treibenden Groove. So gelang Jungle in kürzester Zeit grosse Erfolge und auch am Paléo wurden sie freudig beklatscht. Ob die Liebe länger als für ein Album hält, bleibt abzuwarten. Bereits das Debüt schrammt haarscharf an der Soul-Langeweile vorbei.

Gut zum Kilbi-Flair des diesjährigen Paléos passte M.I.A. Das Bühnenbild bestand aus scherenschnitt-artigen Blumen, die mit farbigen Lämpchen versehen waren. Sie leuchteten in den schönsten Knallfarben, während sich M.I.A mit ihrer Truppe verausgabte. Gegen Ende wurde immer häufiger ein Playback eingespielt – und nach nur 45 Minuten beendete die Künstlerin den Aufritt.

 

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Am Sonntag war das Programm eher mau. Zeit also, das Riesenrad zu testen. Eine ausführliche Beschreibung des Festivalgeländes aus Vogelperspektive gibt es leider keine. Zu gross war die Höhenangst. Ein anderes nicht-musikalisches Highlight: Das 15-minütige Feuerwerk. Die unterschiedlichsten Farben explodierten, rieselten und glitzerten am Himmel. Und die Konzerte? Das Publikum liebte Woodkid und Détroit. Die Schreibende nicht. Dafür begeisterte The National, wenn auch das grässliche Bühnenbild teilweise irritierte. Doch zumindest die Setlist liess wenig Wünsche offen und all jene, die ein Ticket für Zürich ergattert haben, dürfen sich freuen. Auch James Vincent McMorrow kommt im Herbst wieder in die Schweiz. Das verkündete er während dem Konzert mehrmals, auf das Spielen seiner Hits verzichtete er grösstenteils.

 

 

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