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Timber Timbre in der Western-Vogelperspektive

Von    |   1. April 2014   |   0 Kommentare

John Ford und Morricone reichen sich die Hand und schweben mit gemeinsamem Dirigentenstab in die amerikanische Weite – so hört es sich an, wenn Timber Timbre «Hot Dreams» zum Besten geben. Mit ihrem neuen Album kommen sie am Montag nach Zürich.

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Es überrascht nicht, dass das tragende, oftmals auch trabende und zuletzt in Saxophon-Höhen fliegende Stück auf «Hot Dreams» mit «Grand Canyon» betitelt ist. Das gesamte fünfte Album der Kanadier um Taylor Kirk evoziert eine Ästhetik, die wir entweder aus den Landschaften in Western-Nebenplots oder aus Thomas Morans Aquarell-Malerei kennen. Der üppige Bläsereinsatz – eher neu in Timber Timbres Repertoire – lässt Musikkritiker aller Welt aufhorchen und mit Attributen wie „cinematic“, „breezy“ und „lynchian“ aufkommen.

«Hot Dreams» hört sich, angefangen mit der Titelballade, dank differenzierter Instrumentierung viel luftiger an, als das bisherige Werk der Dark-Folk-Amerikana-Truppe, welche mit erdigen Blues-Nummern à la «Trouble Comes Knocking» (2009) internationale Aufmerksamkeit erhielt. Mehr Streicher, mehr Flow, mehr Horizont. Als wäre der Soundtrack für The Searchers nicht im staubigen Tal, sondern von einem windigen Hügel aus komponiert worden.

> Timber Timbre – Hot Dreams erscheint heute bei Arts & Crafts. Ihr einziges Schweizer Konzert spielt die Band am kommenden Montag, 7. April in der Roten Fabrik (Aktionshalle). Tickets hier.

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