78s sucht die bessere Musik: Pünktlich vor den Swiss Music Awards kürt die Redaktion die schönsten Stücke Schweizer Musik. Heute mit Best International – aus der Schweiz.

Dagobert
Schlager gibt es an den Original-SMA nichts. Wieso? Hier das Begründungsschmankerl von Oliver Rosa: «Wir wollten einen kompakten Event, bei dem sich der Zuschauer klar vorstellen kann, worum es geht. Allzu breit sollte das Spektrum deshalb nicht sein.» Wir trauen unserer Leserschaft das genre-übergreifende Musikhören zu. Und nominieren deshalb Dagobert. Der Aargauer entstaubte erst im hippen Berlin, dann bei uns schwülstige Herzschmerz-Lieder. Live wird das Album «Dagobert» – hier wie dort – playback und selbstbewusst inszeniert. Das gefällt.

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Disco Doom
Unsere Brust hätte kaum mehr vor Stolz anschwellen können, als wir «Numerals» von Disco Doom vor wenigen Wochen in der Stream-Bibliothek von Pitchfork sahen. Wir wussten nämlich bereits, dass ihr dritter Langspieler ein Indie-Meisterwerk ist; und dass sich die Zürcher auf US- und europäischen Bühnen als Vorgruppe von Built To Spill ihre Sporen mehr als verdient hatten. Voller Freude teilen wir nun den Schweizer Indie-Export mit der Welt – freuen uns aber ungemein darauf, Anita, Gabriele und Flo nach ihrer aktuellen US-Tour auf hiesigen Bühnen wieder als Headliner der Herzen zu begrüssen.

Dimlite
Dimitri Grimm ist als Dimlite geehrter Gast und spiritus rector der L.A. Beat Scene, als Hugo Sonia tritt er als mythenumwobener Intonator von Dokumentarfilmen über Vulkane in Erscheinung – oder eben nicht -, unter seinem eigenen Namen arbeitet er an einem Album, das nur aus Zitaten besteht, die auch von Dir und mir stammen könnten. Wer sich in Grimmscher Manier verewigt wissen will, hinterlässt hier seine Gedanken, die er oder sie für true an universally valid hält. Wir versuchen es auf jeden Fall – für mehr Grimm!