Den Terror im Ohr: Vatican Shadow
Von Marco Durrer | 30. Oktober 2013 | 0 Kommentare
Vatican Shadows Technokunst macht die gute Stube zum Kriegsgebiet. Vertonter Psychoterror ohne Traumata.
Der Unfriede unter den Völkern und Religionen scheint Vatican Shadow aka Dominick Fernow (Prurient, Ash Pool) keine Ruh zu lassen. Entsprechend spielt seine schwarze Electronica im Krisengebiet; Alben und Tracks betitelt er nach Presseschlagzeilen, auf dem Cover prangen Militärs und Massenmörder.
Ein stummer, weil sprachloser Zeuge ist der neuste Release „Remember Your Black Day“. Plötzlich sitzt man auf der Couch zuhaus mitten im Krieg und zwischen den Fronten; schweres Beat-Geschütz rät zur Flucht, aber auch hinter den Bombenkratern ist dem subtilen Psychoterror nicht zu entkommen. Permanente Bedrohung, unsichtbare Feinde, hinter jedem Geräusch Gefahr, Nervosität und Angst.
Brutal, aber ohne Langzeitschäden – nach 40 Minuten nimmt der Tanz im Kugelhagel ein Ende. Leider nicht für alle.
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