Blood, Meth And Tears
Von Britta Roth | 30. Oktober 2013 | 0 Kommentare
Der Song „Baby Blue“ sagt die letzten Worte über einen Mann, der mit Crystal Meth und seinem Charakterwandel zu einem der erfolgreichsten TV-Ereignisse avancierte.
Die US-amerikanische Erfolgsserie „Breaking Bad“ – wann spricht man offiziell eigentlich von Kult? – hat kürzlich ihr Ende gefunden. Ob die Episode „Felina“ das würdige Finale zu dieser kontroversen Verfilmung einer verworrenen Charakterstudie war, darüber wird auf verschiedensten Plattformen nach wie vor heftig diskutiert. Ich finde, die Serie hat einen denkwürdigen Abschluss erhalten und mit ihm ein letztes Lied, das die Wehmut, dass nun alles endgültig vorbei ist, ein bisschen erträglicher macht. Mit „Baby Blue“ der britischen Band Badfinger aus dem Jahr 1972 wird alles gesagt, was noch gesagt werden musste. Die berühmten letzten Worte. Reinhören:
Ebendiese Badfinger brachten mich dann dazu in meinen Gehörgängen zu wühlen. Und es fielen mir noch zwei Klassiker aus dieser Zeit ein, die mit ihrem ähnlichen Timbre auch auf der Liste des musikbegeisterten „Breaking Bad“-Erschaffers Vince Gilligan, der die Songauswahl schlussendlich traf, hätten stehen können. Die Entscheidung „Baby Blue“ zu wählen war aber angesichts der Serien-Thematik die einzig wahre und richtige. Pete Ham’s Worte – die Faust aufs Auge: „Guess I got what I deserved…“.
Klassiker Nr. 1 Creedence Clearwater Revival – „Have You Ever Seen The Rain“:
Klassiker Nr. 2 „Eagles“ – „Take It Easy“:
Nicht zu vergessen, dass die Musikverantwortlichen bei „Breaking Bad“ durchaus auch an moderneren Musikstücken Gefallen gefunden haben. Nebst den exzellenten Drehbüchern, den grossartigen Regiearbeiten und den überwältigenden Schauspielleistungen war ich entzückt, als ich in der zweiten Episode „Grilled“ der zweiten Staffel „Red Moon“ von The Walkmen zu Ohren bekam. Was für ein grandioses Lied und ein Beispiel dafür, wie passend Musik gewisse Szenen im Leben perfekt untermalen kann – seien diese fiktiv wie bei „Breaking Bad“ oder eben real. Ein Schmachtfetzen, zu dem nicht nur Wölfe heulen:
The Walkmen – „Red Moon“:
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