Shatter the Island: Ein bisschen daneben und doch so erschütternd
Von Serena Jung | 15. Oktober 2013 | 0 Kommentare
Schüchtern, stotternd und foolish
Leonardo DiCaprio ist gut. Und er kennt Mahler – zumindest als U.S. Marshal Daniels in «Shutter Island». Wenn der vermeintlich Kollege aka Nervenarzt Ruffalo fragt: «Nice music. Who is that? Brahms?», und Daniels sagt: «No, [dramatische Pause, und mit gepresster Stimme:] it’s Mahler.», dann ist das nur eine der Szenen des Films, die einen in eine mit Fellen ausgekleidete Höhle kriechen lassen und die eiserne Pforte ins Schloss fallen lassen will – for good.
Was dunkle Gefängnisgebäude und verschwommene Halbwahrheiten für Filme sind, sind der Musik abrupt einfallende Kopfstimmen, brunftuöse Mantras und unverschämte Zurückhaltung – denn: in der Schiefe liegt die Tiefe.
Wer sich also auditiv wieder Mal den Boden unter den Füssen ziehen lassen will, höre diese drei Shatter Islands – und nein: keine Klassik –, aber nicht minder mahlerisch!
Heavenly Angel
thought I was cool
turns out I’m a fool
Angel Olsens Zittern und Zaudern:
Krule Intentions
this is the end of something
i did not want to end
Das charmanteste Röhren einer The Streets Linie: King Krule
Awkward kwestions
Looking over, feeling awkward
I’m overthinking, time is falling through
Ob es an seiner Synästhesie liegt? Kwes über Leben mit der Schüchternheit:
Mehr davon?
Angel Olsens «Half Way Home» ist auf dem Label mit dem Namen Bathetic erschienen, King Krules «6 Feet Beneath the Moon» auf XL Recordings und True Panther, und Kwes’ens «ilp.» auf Warp Records.
Guten Rutsch!
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