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Kein Bitz müde: Les Reines Prochaines

Von    |   30. Januar 2013   |   0 Kommentare

Den Royals ganz nah: Die frechste und mit Verlaub älteste Schweizer Girlband wartet mit neuem Album und Bühnenprogramm auf. Zudem feiert ein Dok-Film zu ihrer Ehren Premiere. Wir verlosen Kinoplätze.

covBlutSie haben die letzten 25 Jahre auf so mancher Hochzeit getanzt. Les Reines Prochaines formierten sich im Umfeld der Jugend- und Frauenbewegung der 80er-Jahre, um in multimedialen Performances, Konzertprogrammen, auf Tonträgern und Videobändern ihren Temperamenten gemeinsam ein Ventil zu geben. Die Musik sollte dabei die mediale Basis sein, die Kompositionen minimalistisch, radikal sparsam und luxuriös einfach.

Aus den jungen Aktionskünstlerinnen von einst sind gestandene, wenngleich etwas verrückte Frauen geworden, die – noch kein Bitz müder – auch heute noch traditionelle Kunst- und Geschlechtergrenzen überschreiten. Im Februar erscheint das Album „Blut“, mit einer Reihe neuer ungehobelter Lieder, „die so verschieden sind wie die Temperamente ihrer Autorinnen“. Lieder, „die das Leben schrieb, Songs voll von pathetischem Ernst und generösem Schalk“. Lumpenlieder, Chansons, Cabaret und Burleske, Folk, Ländler, Punk und Pop eigensinniger Ironie und Logik. Parallel kehren sie auf die Bühnen zurück und lancieren Syrup Of Life – das neue Live-Programm zum Album.

Grad rechtzeitig zeichnet Claudia Willke im Dokumentarfilm „Les Reines Prochaines – Alleine denken ist kriminell“ die unzüchtige Geschichte der royalen Frauenzimmer nach und begleitet diese bei Proben und auf ihrem Tourneealltag. Wir verlosen je 3×2 Sitzplätze für die Premieren am Sonntag, 3. Februar im Riffraff Zürich (12.00) und Bourbaki Luzern (18.00). Beide Vorstellungen beehren die Königinnen mit ihrer Anwesenheit. Zur Teilnahme reicht ein Telegramm bis Freitagmittag an ‚marco.durrer[ät]78s.ch‘.

Les Reines Prochaines kommen aus der abendländischen Performancetradition und betreiben den professionellen Dilettantismus als künstlerisches Konzept. Sie sind die exzellenten Königinnen von den Ufern des Rheins und schmettern ihre Lieder, die das Leben schrieb. Mit aufgeschürften Knien und aufgesperrten Kehlen, singen sie die Chöre und tanzen den neuen Walzer. Voll Zorn und Schmach hauen sie auf die Becken und wiegen das Akkordeon. Ihre Musik ist gut und ziemlich bekömmlich, wenn das Publikum starke Zähne hat.

>> Die Tour (CH/D/A) startet mit der CD-Taufe am 2. Februar in der Kaserne zu Basel

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