Das dänische Duo Moth weicht leicht vom klassischen TripHop-Muster ab. Der Mann kümmert sich zwar um düstere Elektronik, die Frau aber ist zu aufgebracht für bittersüsse Melodien.

Laut Biographie sei Moth ein nachtaktiver Zwitter. Nachtaktiv, weil Musik und Texte, ob Jazz, Industrial oder TripHop, sich stets um des Lebens dunkle Seiten drehen. Ein Zwitter, weil dahinter ein gemischtes Doppel steckt: Andreas Bjerring und Unnur Cara, die in Island aufwuchs und früher Musicals und Opern gesungen hat.

Zur Zeit bereitet sich das Duo auf eine Deutschland-Tour vor, und um vorher etwas von sich hören zu machen, schickt es gratis und franko seine Debüt-EP „Moth“ voraus.

Zähflüssig, aber umso nachdrücklicher tropfen die Beats aus den Boxen und ziehen Caras (selbst)anklagenden Tiraden langsam mit in die Tiefe. Angezogen vom selbstzerstörerischen Gefühl, in der Lebenslage, im eigenen Körper gefangen zu sein.

Eine hörenswerte EP für TripHop-Veteranen und gelegentliche Seelen-Ritzer, mit zwei netten Cover-Versionen von Bob Dylan und Thelonious Monk. Und ‚Totalitarian‘.