Welt vergessen mit Saskia Sansom
Von Marco Durrer | 28. Juli 2012 | 0 Kommentare
Auch ohne grosse Stimme kann Frau das gewisse Etwas haben. Bei Saskia Samson steckt es in der berückenden Selbstvergessenheit.
Klavier spielt die junge Dame aus Melbourne schon seit Kindstagen, das Singen hat sie sich lange nicht zugetraut: „I’m really shy about my voice. I don’t have a big voice, and, it can be really nerve-racking playing after people who are naturally gifted singers. I guess the closest I’ve come to realizing I can sing, is realizing that I don’t have to have a big voice, that it doesn’t matter if I can’t sing like anyone else. That I can be different„.
Entsprechend musste sie sich erst daran gewöhnen, alleine vor Fremden auf der Bühne zu stehen; bis dato hatte sie in der Musik nichts anderes gesehen als „a place to escape to, when I needed to disappear from the world„. Von dieser weltvergessenen Introvertiertheit leben dann auch ihre Songs. Und von der traurigen Stimmfarbe, die bisweilen an die junge Cat Power erinnert.
„It can be incredibly lonely walking into a venue alone, setting up my instruments, playing to a crowd of strangers, then packing up, and still being on my own. It still scares the shit out of me. I have a lot of respect for anyone who does it“ – von der Einsamkeit auf der Bühne könnte auch eben genannte Chan Marshall ein schönes Lied singen, denn nicht umsonst hat sich diese früher vor dem Auftritt gern etwas Mut angetrunken.
Zum gemeinsam schnell die Welt vergessen seien die EPs „Dreamer“ und „Silver Ship“ (mit Jim White von Dirty Three) empfohlen – auf Bandcamp anzuhören und kostenlos downloadbar.
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