Gelungenes Comeback von Spain
Von Marco Durrer | 11. Mai 2012 | 1 Kommentar
Nach über zehn Jahren reanimiert Josh Haden die Sadcore-Ikone Spain und überrascht auf neuem Album mit einigen Uptempo-Nummern. Es bleibt aber Platz für Nostalgie und Rührseligkeit.
Ein sauberer Flashback, denn schon nach 20 Sekunden ergreift sie wieder. Diese eigenartige Stimmung, wie sie Spain Ende der 90er zu erwecken pflegte. Mit vor Sentimentalität triefenden, in sich gekehrten, höchstens an die unglücklich Geliebte gewandten Songs.
Nachdem sich die Slowcore-Band vor zehn Jahren und nach drei Alben heimlich von der Bühne verabschiedet hatte, meldet sich Sänger Josh Haden heute mit neuen Mitmusikern und neuem Album zurück: „Einige der Songs unterscheiden sich sehr von den frühen Spain-Songs. Sie entfernen sich von Slowcore, Downtempo. Sie sind weniger in sich gekehrt. Ein Freund warnte mich: Mach das Spain-Konzept nicht kaputt. Doch ich antwortete nur: vielleicht sind die Songs ein wenig schneller, aber es sind immer noch Spain-Songs“.
Tatsächlich enthält „The Soul of Spain“ (Glitterhouse/Irascible) zweidrei schnelle, richtiggehend extrovertierte Stücke. Zum Glück aber bleiben die bedächtigen, rührseligen in der Überzahl, denn die Seele von Spain ist insbesondere dort zu finden.
Was mit ‚Miracle Man‘ ziemlich misslingt, hört sich in ‚Because Your Love‘ und ‚I’m Still Free‘ gar nicht schlecht an. Das mit dem Tempo. Und den positiven Emotionen.
Und zur Erinnerung noch ein Meisterstück aus frühen Tagen:
Eine Reaktion
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00:58 Uhr, 11.5.2012, Link
verdammt. wie die zeit vergeht. das sind schon 10 jahre?
danke für den hinweis, das da wieder was geht, bei spain. für mich eine der grossen, wenn auch sehr leisen, bands. nur wenige schaffen es, mich musikalisch so zu berühren wie josh haden.
da denke ich doch gerne und voller wehmut an das konzert von spain in der luzerner schüür zurück. das muss noch im letzten jahrtausend gewesen sein. oder?