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Obskuradio: Holger Czukay – Blessed Easter

Von    |   5. April 2012   |   0 Kommentare

Urbi et Orbi! Am Sonntag ist es wieder soweit. Holger Czukay hat 1987 den Ostersegen von Papst Johannes Paul II. zu einem erstaunlichen Stück Musik verarbeitet.

Wer, wenn nicht Holger Czukay käme auf die Idee den Ostersegen als Ausgangsmaterial für ein Musikstück zu benutzen? Czukay, der mittels Tonbändern schon vor Anbruch des Sampling-Zeitalters mit Sampling-Techniken experimentierte, hat 1987 den Ostersegen von Papst Johannes Paul II zu einem neunminütigen Epos verarbeitet. Der Sampler war damals gerade Massenware geworden, doch Czukay verwehrte sich bei der Anwendung der neuen Technologie dem Mainstream.

„Rome Remains Rome“ ist genauso unberechenbar wie seine drei Vorgänger. Mit seinen Can-Kollegen Michael Karoli und Jaki Liebezeit, Jah Wobble am Bass, dessen Bandkollege Ollie Marland an Gitarre und Klavier und dem Sänger Sheldon Ancel hat Czukay sechs Stücke eingespielt, die sich Genre-Begriffen entziehen. „Blessed Easter“, das Herzstück des Albums, bei dem das Kirchenoberhaupt als „Popestar Wojtyla and his swinging nuns“ in den Credits verzeichnet ist, montiert den päpstlichen Singsang über eine jazzige Slow-Motion-Improvisation.

Holger Czukay – Blessed Easter

[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2012/04/Blessed-Easter.mp3]

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