The Corleons: Bittersüsse Weiterentwicklung
Von Silvan Gertsch | 1. November 2011 | 0 Kommentare
Im zehnten Jahr ihres Bestehens veröffentlichen The Corleons endlich ihr Debütalbum.
Ab der Bandgründung bis zum Release von „Better Bitter Than Too Sweet“ ist eine gefühlte Ewigkeit vergangen und trotzdem sind The Corleons kein unbeschriebenes Blatt: 2008 hat die Thuner Rockband mit ihrer EP „Clockwork“ ziemlich viel Staub aufgewirbelt. Staub, der ihnen damals sogar einen Auftritt am Gurtenfestival bescherte. Ein paar Mitgliederwechsel und eine Namensänderung später ist nun ihr erster Longplayer Tatsache. Die Melodien darauf sind noch eine Spur eingängiger als auf der EP, Stefan „Ramsy“ Ramseier deckt mit seiner Stimme ein beeindruckend breites Spektrum ab und seine Mitmusiker im Rücken tragen ihren Teil dazu bei, dass die zwölf Songs des neuen Albums druckvoller daher kommen – stets mit Anleihen an die Rockmusik aus den 70ern und an ihre grossen Vorbilder wie die Stones und die Black Crowes versehen.
„Sleepin‘ With A Gun“, der letzte Song auf dem Album, vereint stellvertretend alle Stärken der Rockband. Da sind der ruhige Einstieg und die mahnende Stimme von Ramsy. Und da sind die lauten Gitarren-Zwischentöne – bis der Steigerungslauf einsetzt, der im mitreissenden Refrain gipfelt. Elemente daraus finden sich auch in den restlichen Stücken des Albums wieder. „Jimmy & Josephine“ beispielsweise lebt von der Ohrwurm-Melodie. „Out Of Control“ und „Leavin‘ On An Old Man’s Train“ sind Bilderbuch-Balladen. Und „Lend Me Your Raincoat“ ist ein Rockmonster. Es mag abgedroschen klingen, aber die lange Wartezeit auf das Album hat sich gelohnt.
Am 24. November taufen The Corleons ihr neues Album im Mokka in Thun.
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