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Reifer Teenage-Blues: Mirel Wagner

Von    |   2. September 2011   |   1 Kommentar

Im Verlauf des Jahres hat sich Mirel Wagner zum kleinen Shooting Star der skandinavischen Singer/Songwriterszene gemausert. Ihre eigenwillige Interpretation von BluesFolk ist reduziert „to the bones“, gibt aber ne Menge her.

Wagner ist in Äthiopien geboren, mittlerweile 23 und aufgewachsen in der Nähe von Helsinki. Mit 7 begann sie Violine zu spielen, mit 13 Gitarre und bald darauf wurden eigene Songs geschrieben. Einige ältere sind gar auf ihrem von der Kritik gefeierten Debüt zu finden. Eine reife Leistung, denn trotz simplem Setup besticht sie durch einen einzigartigen Stil.

Als wäre sie die schwermütige Schwester von Haruko und selbst Bestandteil eines von jener erzählten Märchens: Lieder wie der Blick ins dunkle Tief eines Brunnens, worin die verbannte Prinzessin einsam und melancholisch von finsteren Träumen singt, von düsteren See(len)landschaften, von quälenden Erinnerungen, Sehnsucht und Tod.

Eigentlich ist sie aber ein aufgestelltes Mädchen: “I have been listening to Dylan and Joni Mitchell since I was a kid and I’m still influenced by the same artists. I also listened to the Spice Girls, but I don’t think it has affected my music that much“. Man sollte ihre Texte also nicht zu ernst, aber auch nicht auf die leichte Schulter nehmen: “I find it interesting when things are going so wrong that the line between a tragedy and comedy becomes blurry. You don’t know whether you should laugh or cry”.

Ihr gleichnamiges Debüt verzückt seit Februar ganz Skandinavien, mit der Veröffentlichung bei 22-Pistepirkkos Label Bone Voyage spätestens ab Oktober auch das südlichere Europa. Wagner jedoch scheut den grossen, kommerziellen Durchbruch: „I was nervous when I began to sing to real people instead of walls“ und „I didn’t want to work with a big record company because I was afraid that they would tell me to make happier music and change my clothes”.

> Im Oktober auch in der Schweiz und Deutschland auf Tour mit 22-Pistepirkko

Red

The Well

(Foto: Aki Roukala)

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