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White Lies: Hoffnung in der Dunkelheit

Von    |   16. Januar 2011   |   5 Kommentare

Düster, tonnenschwer und mit einem Funken Hoffnung: Die White Lies knüpfen auf „Ritual“ am grossen Erfolg ihres Debütalbums an.Auf die Frage, was man benötige, um zeitlose Musik zu schreiben, antwortete Charles Cave in einem Interview: „Man muss den richtigen Song zur richtigen Zeit schreiben. Es braucht eine grossartige Melodie und starke Lyrics.“ Nichts weltbewegendes, im Grunde genommen. Die lapidaren Worte des Bassisten und Songwriters der White Lies haben aber deshalb so viel Gewicht, weil seine Band genau diese Zutaten erfolgreich für das vor zwei Jahren erschienene Debütalbum „To Lose My Life“ verwendet hat.An diesem Erfolgsrezept wird auch auf dem Grossteil der Songs des neuen Albums „Ritual“ (Polydor/Universal Music) nur marginal gerüttelt.Die tonnenschweren Soundwände hallen düster durch den Raum, der eindringliche Gesang von Harry McVeigh geht durch Mark und Bein.“Is Love“, „Strangers“ und „Bigger Than Us“, die drei ersten Stücke auf „Ritual“, sind nicht nur am deutlichsten an das Vorgängeralbum angelehnt, sondern zugleich auch die stärksten Songs auf dem neuen Werk.Die White Lies machen aber auch Platz für Veränderungen.Den elektronischen Elementen wird mehr Gewicht eingeräumt („The Power“).Und es findet sich auch der eine oder andere Song, der deutlich vom bewährten Erfolgsschema abweicht: „Peace & Quiet“ strotzt für White-Lies-Verhältnisse schon fast vor Fröhlichkeit und „Bad Love“ verzichtet weitgehend auf die hallenden Effekte.Nicht zu vergessen die Hoffnung, die plötzlich durchschimmert: „I felt loved last night.For the first time in a long time“, singt Harry McVeigh auf dem abschliessenden „Come Down“.Kommt also auf einmal die grosse Aufbruchstimmung auf?Mitnichten. Denn der Hoffnungsschimmer zu Beginn des letzten Stücks verzieht sich schnell wieder: „And I’ll never be good enough for you or for me.“ Im Vorfeld liess die Band verlauten: „Im Grunde handelt das Album von der Liebe, aber es finden sich auch religiöse Bilder darin.“ Eingepackt in grossartige Melodien und starke Lyrics.White Lies live: 11.03. Komplex, Zürich

Das komplette Album gibt es bei simfy zu hören.

5 Reaktionen

  1. #1 starttomelt

    13:04 Uhr, 16.1.2011, Link

    Das mit „starke Lyrics“ war hoffentlich ironisch gemeint, oder?

  2. #2 Tschibber

    13:30 Uhr, 16.1.2011, Link

    Der Clip (wohl angelehnt an E.T. der Ausserirdische) ist völlig überproduziert. Der Song ebenso. Daumen runter.

  3. #3 Silversun

    16:03 Uhr, 17.1.2011, Link

    daumen hoch. mir gefällt das, laut, aufgepeppt und im stadion. schwere elektronenschleicher. aber wieso spielen die ausgerechnet am selben abend wie mogwai in züri… schade.

  4. #4 Hutschläger

    14:11 Uhr, 24.1.2011, Link

    Ich glaube, dieses Review hier bringt es ganz gut auf den Punkt: http://thequietus.com/articles/05510-white-lies-ritual-review

    Fand das Debüt sehr stark, wobei ich auch durchaus extrem anfällig für solchen Kitsch bin. Mit dem neuen Album hat die Band in meinen Augen das Ziel verfehlt, da ist zu wenig Weiterentwicklung. Abgesehen davon, dass man von allem noch ein bisschen mehr wollte und somit in der Kreisliga des Stadionrocks umherdümpelt.

  5. #5 Petra

    10:34 Uhr, 2.6.2011, Link

    Für mich mit Abstand die beste CD in letzter Zeit . Tolle Texte , zeitweise auch sehr ergreifend . Eine CD die von mal zu mal immer besser wird .

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