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Baxter: Nicht mehr zeitgemäss?

Von    |   17. Juli 2010   |   0 Kommentare

Baxter reitet noch immer auf der TripHop-Welle, im Zuge derer sie Ende der 90er beachtliche Aufmerksamkeit erlangten. Auf dem dritten Album nähert sich das schwedische Trio aber gefährlichen Untiefen.

1998 spielten sich Baxter mit einem grossartigen, selbstbetitelten Debüt in die Herzen einer kleinen Schar TripHop-Freunde. Drum’n’Bass und Jungle-Elemente betteten eingängige Texte und die sonderbare Stimme von Nina Ramsby in angenehm irritierende Atmosphäre. Erst sechs Jahre später folgte der gelungene, aber bereits in leicht seichtere Gewässer führende Nachfolger „About This“.

Erneut geriet das Trio für sechs Jahre beinah in Vergessenheit, bis es sich diesen Frühling mit „Tell Me Like It Is“ zurückmeldete. An der Herangehensweise hat sich während der Pausen nicht viel geändert, das Eigentümliche ist jedoch etwas auf der Strecke geblieben. Nicht unbedingt inhaltlich, aber musikalisch und stimmlich ist der Output etwas loungiger, sonniger, hymnischer geworden, weniger sperrig, eher zum sich in der Hüfte wiegen. Die Dringlichkeit und Tiefe früherer Tage wird nurmehr selten erreicht. Vielleicht wirkt das Ganze einfach nicht mehr zeitgemäss. Aber was heisst in postmodernen Zeiten schon ‚zeitgemäss‘. Wohl eher nicht mehr ‚zeitlos gut‘.

Ein nächster guter Geist längst vergangener Tage also, der aus der Vergessenheit auftaucht, aber blasser, transparenter und unaufdringlicher bleibt als damals. Aber immerhin auch mit neuen Tönen wieder die interessanteren alten entdecken lässt. Um ihrer Aufforderung „Tell me like it is“ nachzukommen: It’s okay, but not as good.

> Ins neue Album reinhören

Baxter – Fading (Baxter)

Baxter – Television

Baxter – Love Again

Baxter – Gonna Make It There (About This)

Baxter – Didn’t Have a Choice
[youtube H-M1PIFoRGA nolink]

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