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Trainer kommen, Spieler gehen – Fussballhymnen, 2. Halbzeit

Von    |   13. Mai 2010   |   0 Kommentare

Die Dribbelkünstler aus der Redaktion legen nach: Die besten Fussballsongs, Teil Zwei. Mit tanzbaren Rhythmen, einem Klassiker und dem Soundtrack für die dritte Halbzeit.

Vorgestern gab es den ersten Teil der elf Fussballklassiker, die in Südafrika unbedingt auf den Platz gehören. Wir steigen in die zweite Halbzeit ein mit einer beinlockernden Melodie, um frühzeitige Übersäuerung und Krämpfe zu vermeiden. Ska gehört bekanntlich ebenso zur britischen Arbeiterklasse wie Bier und Fussball. Serious Drinking aus Norwich (Wikipedia sagt: „whose lyrical themes often covered football and drinking“) verbinden alles Drei und halten den Doppelhalter der Liebe hoch.

Auch Irland versteht was von Fussball. Exemplarisch herhalten muss (neben Roy Keane) die Band Sultans of Ping (FC), der wohl beste Indie-Export von der grünen Insel. Dass sie dem Fussball verbunden sind bewiesen sie, als sie einer Single Pannini-Bildchen von sich selbst beilegten, inklusiver krimineller Frisuren. Ihr hervorragendes „Give him a Ball (and a yard of Grass)“ beinhaltet die Weisheit: A man can have no greater love than to give 90 minutes to his friends.

Wir müssen auf den britischen Inseln bleiben, hier entsteht einfach das Gros der guten Lieder über Fussball. In den Achtzigern standen New Order fast durchweg an der Tabellenspitze der Synthie-Pop-Liga. 1990 krönten sie sich selbst und die Three Lions mit ihrem „World in Motion“. Irgendwie hat das mehr mit Musik als mit Stadionstimmung zu tun, aber es muss ja nicht immer so derb zugehen wie bei einem Londoner Derby.

Die Deutschen dagegen mögen es eher zünftig. 1974 stampfte sich die Nationalmannschaft im Polkatakt mit „Fussball ist unser Leben“ zum Weltmeistertitel. Der Schlagerproduzent Jack White, der später David Hasselhoff in Deutschland zu Bekanntheit und der wiederum Deutschland zum Mauerfall verhelfen sollte, zeichnet für diesen musikalischen Hochgenuss verantwortlich. Der Rest ist Geschichte, und so blickt man vielleicht milde auf „Fussball ist unser Leben“ zurück.

Was wäre Deutschland ohne das südlich angrenzende Bayern? Fussballtechnisch um einiges ärmer, vom Humor ganz zu schweigen. Fredl Fesl, der Fips Asmussen aus dem Freistaat erklärt in seinem Fussball-Lied die Grundzüge des Spiels für alle Fussball-Muffel. Da wird kurz vor der Nachspielzeit auch noch der Lachmuskel beansprucht.

Das wars, Abpfiff, das Spiel ist aus. Die Ränge leeren sich, doch jetzt wird es für die harten Jungs interessant. Die Dritte Halbzeit, machen wir uns nichts vor, gehört leider ebenso zum Fussball wie Gelbe Karten und die Stadionwurst. Den Soundtrack dazu lieferten 1980 die Cockney Rejects. Ihr „War on the Terraces“ ist eine fantastische Oi-Hymne und schliesst unsere Elf zur WM 2010 ab. Während wir auf dem Rasen auslaufen, möchten wir natürlich von euch hören, welcher Song eurer Meinung nach noch mit nach Südafrika sollte.

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