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Meursault beduseln mit Inbrunst

Von    |   2. Mai 2010   |   0 Kommentare

Meursault ist nicht nur ein französischer Weinort, sondern auch eine schottische Folktronic-Band. Wären deren Mitglieder Winzer, würden sie ausserordentlichen Wein servieren.

Neil Pennycook heisst der charismatische Winzermeister, und mit seinen Mannen kultiviert er wahrlich besondere Reben. Anstatt die Träubchen zu hegen und pflegen beschallen sie sie mit einer ganz eigenen Mischung inbrünstig vorgetragener Lyrics, folkiger Instrumentierung und harten, grob ratternden Beats.

Die letzte Weinlese resultierte in „All Creatures Will Make Merry“, einem geschmacklich schweren und leicht irritierenden Ohrtropfen, der seine ganze Wirkung erst nach einigen Gläsern entfaltet.

Das leidenschaftliche, oft etwas verwaschene und verzerrte Bouquet schmeckt süsslich, steckt aber auch voll pikanter Energie. Ein anziehendes Gebräu zwischen Milde und Aroma, mit einem etwas verstörenden, aber angenehm belebenden Abgang.

Am 3. Mai in der Dimensione Bar, Winterthur, bietet sich für Feinschmecker die exklusive Gelegenheit zur Live-Degustation. Ihren „epic lo-fi“ spielen Meursault sowohl rein akustisch als auch mit elektronischer Würze.

Rausgebracht werden ihre Scheiben – wie die der kürzlich liebgewonnenen Eagleowl – vom Label Song, by Toad Records, dem auch ein empfehlenswerter Blog angehört. Dieser bietet vorzügliche Toadcast-Mixes und schon einige Folgen der Toad Sessions (u.a. mit Mumford & Sons, Eagleowl und eben Meursault).

Meursault – Crank Resolutions
[audio:http://songbytoadrecords.com/media/Meursault-CrankResolutions.mp3]

Meursault – A Few Kind Words (Pissing on Bonfires / Kissing With Tongues)
[audio:http://songbytoadrecords.com/media/Meursault-AFewKindWords.mp3]

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