Nach jahrelangem Proben kriecht am äussersten Rand Zürichs eine Band aus dem Luftschutzkeller, die sich mit ihrer vielseitigen Musik anschickt, in der hiesigen Szene neue Akzente zu setzen.

Seit vier Jahren tüfteln Len Sander im Proberaum unter einer Kirche zu Leimbach am eigenen Sound, einer möglichst organischen Fusion von etwa Soul, Blues, Jazz, Bossa Nova und Electro. Mit der relativ ungewöhnlichen Kombination von Elektronik, klassisch akustischen Instrumenten und einer Sängerin, die Spanisch und Englisch mischt, wollen sie die Schweizer Musikszene mit loungig-trippiger WorldMusic lateinamerikanischen Flairs bereichern.

Gelesene Vergleiche mit beispielsweise Portishead, Cinematic Orchestra und Fat Freddy`s Drop sind zwar etwas hoch gegriffen bzw. weit hergeholt, doch ansatzweise ist da schon einiges von vielem drin. Wenn schon, denn schon vielleicht auch ein (allerdings nicht ganz so schwermütiger) Hauch von der am Neujahrstag viel zu jung verstorbenen Lhasa de Sela.

Aufgrund der sechs Songs, die das Sextett auf seiner Homepage verschenkt, sollte sich aber jeder selber ein (erstes) Bild machen. Auf das für die nahe Zukunft geplante Album darf man jedenfalls gespannt sein.

> Live: 22. April ONO, Bern / 20. Mai Hive, Zürich

Len Sanders – Mi Otra Mitad
[audio:http://www.lensander.com/web/data/miotramitad.mp3]

Len Sanders – Libérame
[audio:http://www.lensander.com/web/data/liberamelive.mp3]

(Foto: Brigitte Fässler, via nahaufnahmen.ch)