Eine Hommage an Sonic Youth von einem Jazztrio? RUSCONI machen mit „It’s A Sonic Life“ das Unmögliche möglich.

Sonic Youth haben ihr Faible für Improvisation und Jazz bereits mit verschiedensten Projekten unter Beweis gestellt. Trotzdem erstaunt es, wenn sich arrivierte Jazzmusiker als Fans der New Yorker outen. Erst recht, wenn diese Sonic Youth ein ganzes Album widmen. „It’s A Sonic Life“, das vierte Album von RUSCONI, steht ganz im Zeichen der Indie-Legenden.

Sonic Youth sind eine Jugendliebe des Zürcher Pianisten Stefan Rusconi. Den Song „Sunday“ haben das RUSCONI schon seit einiger Zeit im Live-Repertiore und dieses Stück ist es auch, das „It’s A Sonic Life“ eröffnet. Bereits hier wird deutlich, dass sich RUSCONI nicht zum Ziel gesetzt haben, die Songs von Sonic Youth pianobartauglich zu machen. „It’s A Sonic Life“ bietet keinen reibungslosen Pianojazz im Stile des Esbjörn Svensson Trio, sondern fantasievolle Neuinterpretationen, die mehr sind als verjazzte Coverversionen.

RUSCONI finden mit „It’s A Sonic Life“, dessen Cover übrigens von Pipilotti Rist entworfen wurde, einen individuellen Zugang zum Sonic Youth-Kosmos. Die Zürcher paaren den Drive einer Rockband mit der Sensibilität eines Jazztrios. Die Musiker agieren nicht als selbstsüchtige Virtuosen, sondern als energetisches Kollektiv. Dass Stefan Rusconi McCoy Tyner vergöttert, der an der Seite von John Coltrane das Jazzpiano mit Spiritualität aufgeladen hat, wird unter anderem beim 8-minütigen Trip „Hits Of Sunshine“ deutlich. Wie in anderen Stücken auch, präpariert hier Rusconi sein Piano, um ihm ungewohnte Klangfarben zu entlocken, während Bassist Fabian Gisler und Drummer Claudio Strüby einen subtilen Groove entwickeln.

Ein gelungenes Tribute-Projekt, das die Schönheit und die Energie der Musik von Sonic Youth in eine neue Sprache übersetzt. „It’s A Sonic Life“ lässt die Grenzen zwischen Jazz, Rock und Klassik verschwimmen.

> Release-Konzert: Sonntag 28. März, Uto Kino, 20:30