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Poppige Wut mit Bart: Archie Bronson Outfit

Von    |   4. März 2010   |   2 Kommentare

Archie Bronson Outfit veröffentlichen ihr drittes Album. Die Wut im Bauch ist poppig geworden. Und die Songs schrammeln etwas weniger mies gelaunt vor sich hin. Hinhören ist trotzdem Pflicht.

Auf ihrem letzten Album waren Archie Bronson Outfit furchtbar schlecht gelaunt – und genau deswegen enorm liebenswert. Daran knüpfen sie mit ihrem neuen Werk „Coconut“ (Domino Records) an. Aber dieses Mal kommt die Wut vergleichsweise poppig daher.

Blicken wir kurz zurück. Vier Jahre ist es her, dass Archie Bronson Outfit am Greenfield Festival aufgetreten sind. An sich nichts besonderes. Abgesehen von der Tatsache, dass die Briten bei ihrer Ankunft am Flughafen in Zürich kurzerhand beschlossen haben, ein Auto zu mieten, um auf eigene Faust nach Interlaken zu fahren. Gesagt, getan. Und hoffnungslos verfahren. Unser geplantes Interview, das vor der Show hätte stattfinden sollen, musste leider einem E-Mail-Interview weichen. Sänger Sam The Cardinal Windett und seine Wutsbrüder schafften es mit Müh und Not rechtzeitig auf die Bühne für ihren Auftritt.

Von damals ist nicht nur diese Anekdote hängen geblieben, sondern auch der heftige musikalische Wutausbruch der eigenwilligen Bartträger. Daran erinnern auf „Coconut“ vor allem die beiden Songs „Magnetic Warrior“ und „A Right To A Mountain Life“. Sie heulen und toben minutenlang vor sich hin – wie man es vom Vorgänger her gewohnt ist.

Aber diese beiden Stücke sind doch eher die Ausnahme. Denn Archie Bronson Outfit zeigen Mut zu Pop-Melodien. „Hunt You Down“ etwa ist ein psychedelischer Folk-Song. „Harness (Bliss)“ ein grossartiges, weil enorm mitreissendes Stück. Und die erste Single „Shark’s Tooth“ überrascht mit viel Stil. Selbst wenn die eine oder andere Ecke abgeschliffen worden ist: Archie Bronson Outfit machen auch im neuen Gewand Freude.

Im April kommen die Briten übrigens für zwei höchst besuchenswerte Auftritte in die Schweiz. Am 18. April spielen sie im St. Gervais in Biel, zwei Tage später im Mascotte in Zürich. Und wenn es der Musikgott richtig gut mit uns meint, wird sich das kauzige Trio ja vielleicht sogar den Luxus eines Chauffeurs leisten.

2 Reaktionen

  1. #1 tom

    00:39 Uhr, 5.3.2010, Link

    „coconut“ ist das dritte, nicht das zweite album von ABO…

  2. #2 Silvan Gertsch

    06:28 Uhr, 5.3.2010, Link

    Mea culpa! Das Debüt ist offenbar spurlos an mir vorbei gegangen. Muss ich in dem Fall noch nachholen. Danke für den Hinweis!

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