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Platte der Woche: Beach House – Teen Dream

Von    |   12. Januar 2010   |   1 Kommentar

Beach House legen ihr drittes Album vor. Mit „Teen Dream“ dürfte das Duo aus Baltimore den hohen Erwartungen gerecht werden.

Beach House nehmen sich auch auf ihrem dritten Album alle Zeit der Welt. Gemächlich wie Nebelschwaden ziehen ihre Songs dahin. Ihre Melodien fallen weich wie Schnee. Wie die weisse Decke vor dem Fenster ist auch die Musik von Beach House von flüchtiger Schönheit. Ihre Stücke sind Fantasmagorien, die man nicht wie gewöhnliche Popsongs nachträllern kann.

Victoria Legrand und Alex Scally halten auf „Teen Dream“ (VÖ 22.1. Sub Pop/Bella Union) am Sound fest, zu dem sie mit ihrem Debüt gefunden haben. Es ist ein ureigener Klang, der sich nur schwer anhand von Referenzen konkretisieren lässt. Beach House klingen wie Cat Power in Twin Peaks oder wie Broadcast im Autopilot. Ihre Alben sind im positiven Sinne einschläfernd. Sie narkotisieren den Hörer mit süsser Monotonie.

Spätestens mit dem dritten Album läuft der unspektakuläre Dream-Pop von Beach House jedoch Gefahr, sich zu wiederholen. Vielleicht versucht das Duo deshalb aus den Mustern auszubrechen, die man von den Vorgängern kennt. In „Norway“ experimentieren die beiden mit der wabernden Ästhetik von unrund laufenden Tonbändern und in „10 Mile Stereo“ setzen sie auf Post-Rock-Harmonien. In „Lover Of Mine“ schleicht sich ein Hauch von Disco, wodurch das Stück an El Perro Del Mar’s jüngsten Hit „Change Of Heart“ erinnert.

Doch auch wenn „Used To Be“ fast schon lüpfig klingt und Victoria Legrand auf „Teen Dream“ die Möglichkeiten ihrer Stimme stärker auslotet als bis anhin, bleiben Beach House im grossen Ganzen dem treu, was sie am besten können: Sie schwelgen in mäandernden Orgeln und verhallten Gitarren. Im Fall von „Silver Soul“ tun sie dies so überzeugend wie auf ihrem zweiten Album „Devotion“, bei „Better Times“ und „Real Love“ kommt dann leider doch etwas Langeweile auf. Mit „Take Care“, dem vielleicht schönsten dieser zehn Songs, nimmt das Album schliesslich ein versöhnliches Ende.

Der makellose Vorgänger „Devotion“ bleibt in seiner Homogenität unübertroffen. Mit „Teen Dream“ erweitern Beach House ihr Klangspektrum und erreichen damit wohl mehr Hörer als je zuvor. Bessere Promo als einen löblichen Tweet von Grizzly Bears Ed Dorste gibt es im Jahr 2010 nicht. „Insanely perfectly gorgeous amazingness“, meinte dieser auf Twitter.

Beach House – Norway

[audio:http://downloads.pitchforkmedia.com.s3.amazonaws.com/Beach%20House%20-%20Norway.mp3]

> Beach House live: 6.3. Abart

Eine Reaktion

  1. #1 Yoel Engel

    11:39 Uhr, 27.1.2010, Link

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