Die 10 besten Songs der 00er Jahre
Von Jan Krattiger | 19. Dezember 2009 | 7 Kommentare
Die 78s-Redaktion blickt auf die auslaufende Dekade zurück und präsentiert ihre besten Songs der 00er Jahre. Heute von Jan Krattiger.
Mew – Am I Wry? No (2003, Frengers)
Der erste Song vom ersten Album der Dänen. Beinhaltet die essentiellen Elemente, welche diese Band ausmachen: Das einzigartige, spastische Drumming, spannende Rhythmen von Gitarren und Synthies und darüber schwebt diese Engelsstimme, die unwiderstehliche Melodien singt.
Sigur Rós – Untitled 8 (2002, ( ) )
[audio:http://sigur-ros.mistur.org/sigur_ros_untitled8.mp3]
Über fast 12 Minuten entführen Sigur Rós den Hörer in andere Sphären, vom stillen Anfang bis zum Orkan am Ende – schlicht und einfach nicht von dieser Welt. So sehr dieser Vergleich auch abgelutscht ist, unweigerlich läuft im Kopfkino der Film mit feenbevölkerten Geysirlandschaften Islands.
Björn Kleinhenz – Out Of Style (2004, Trans Pony)
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2009/11/01-Out-Of-Style.mp3]
Dass Radiostationen weltweit diesen Song nicht rauf und runter spielen, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben. Ein Beispiel dafür, dass das Ganze viel grösser sein kann als die Summe der Einzelteile. Ganz genau so muss PERFEKTER Pop klingen, so und nicht anders.
Arcade Fire – Wake Up (2004, Funeral)
Die Definition des Wortes „Hymne“. Zum mitklatschen, mitgrölen und doch endlich mal die Revolution anzetteln die man schon lange insgeheim in Planung hat. Und am Ende landen alle Revoluzzer in der Disco, Wahnsinn!
Tiger Lou – The Loyal (2005, The Loyal)
Im Titeltrack des zweiten Albums bringt Rasmus Kellermann das Gefühl zwischen tieftraurig und optimistisch, introvertiert und doch mit einem Auge nach draussen schielend, zwischen Party und Grabesstimmung genaustens auf den Punkt. Das soll erst mal einer nachmachen.
Kashmir – Petite Machine (2003, Zitilites)
Gitarrensolos haben höchst selten eine Daseinsberechtigung. Wenn sie so gefühlvoll und perfekt an den Song angepasst daherkommen wie dieses hier allerdings schon. Vom Text bis zum eigenwilligen Groove macht ‚Petite Machine‘ auch noch alles richtig – was will man mehr.
Bloc Party – Like Eating Glass (2005, Silent Alarm)
Hyperaktiv vom nervösen Beat bis zur überdrehten Gitarre gehen Bloc Party bei diesem Song in die Vollen. Getrieben vom Jugendlichen Leichtsinn katapultierte sich die Band mit ihrem Debut weltweit in die Gehörgange von Musikfans. Leider live nie ganz so auf dem Punkt wie auf Platte.
Foals – Red Socks Pugie (2008, Antidotes)
Die Foals haben 2008 mit ihrer Mischung aus vertrackten Rhythmen, atmosphärischen Klängen und herrlich interagierenden Gitarrenmelodien auf sich aufmerksam gemacht. Glücklich, wer eine Gelegenheit hatte, die energiegeladene Liveshow der 5 Jungs mitzuerleben. Mich haben sie am Southside ’08 weggeblasen.
Tocotronic – Hi Freaks (2002, Tocotronic)
Mit „Hi Freaks“ zeigen Tocotronic eine (damals neue) Reife und Abgeklärtheit, die gefällt. Die Kombination aus glasklarer, reduzierter Produktion und abgehobenem Text läutet eine neue Ära ein. Was auf dem vorigen Album (‚K.O.O.K.‘) stellenweise angetönt wurde, wird hier mit grösster Konsequenz umgesetzt.
Bon Iver – Blood Bank (2009, Blood Bank EP)
Geerdete, warme Klänge und der wunderschön zweistimmige Gesang machen ‚Blood Bank‘ zum perfekten Soundtrack für die kalte Jahreszeit. Justin Vernon schafft es mit diesem Song, eine Liebesgeschichte zu erzählen ohne im Geringsten kitschig zu werden.
7 Reaktionen
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13:12 Uhr, 20.12.2009, Link
sehr sehr sehr sehr gute Liste! Arcade Fire, Bon Iver, Tocotronic, Sigur Rós… da fehlen noch höchstens zwei meiner absoluten lieblings Bands. Bravo!
12:19 Uhr, 21.12.2009, Link
Dankeschön! Was wären denn die 2 fehlenden Bands? …meine Liste war natürlich ursprünglich auch einiges länger!
16:03 Uhr, 21.12.2009, Link
Aphex Twin – Avril 14th
The White Stripes – Dead Leaves And The Dirty Ground
Cat Power – Good Woman
The Dead Weather – 60 Feet Tall
Elbow – Station Approach
Interpol – NYC
Kings Of Leon – Knocked Up
Peter Licht – Alles Was Du siehst gehört Dir
Radiohead – Everything In It’s Right Place
Sivert Hoyem – Be For Real
11:03 Uhr, 29.12.2009, Link
warum läuft diese liste unter dem titel „scandinavians“ do it better?? wenn schon kategorien, dann bitte diese auch konsequent umsetzen.
11:29 Uhr, 29.12.2009, Link
@tom
Die Listen sind personenbezogen. Die Titel dienen der Orientierung. Immerhin sind in dieser Liste 50% Skandinavier, so verkehrt ist der Titel also nicht ;-)
17:49 Uhr, 2.1.2010, Link
top selection!