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Obskuradio: Claus Ogerman – Nightmare

Von    |   16. November 2009   |   0 Kommentare

Claus Ogerman ist eine lebende Legende. Trotzdem kennt kaum jemand seinen Namen, denn der Exil-Deutsche wirkte vor allem hinter den Kulissen der populären Musik.

Claus Ogerman - Saxes MexicanosDas Gesamtwerk von Claus Ogerman passt auf keine Kuhhaut. Unermüdlich hat der nach Amerika emigrierte polnische Jude von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart Musik arrangiert und produziert. Berühmt wurde Ogerman nicht durch eigene Kompositionen, sondern vielmehr durch seine Arbeit als Arrangeur und Produzent für verschiedenste Stars. In den Swinging Sixties hat Ogerman mit Grössen wie Stan Getz, Astrud Gilberto, Bill Evans und Cal Tjader zusammengearbeitet. Auch beim legendären Bossa-Nova-Album „Desafinado“, das Frank Sinatra und Antonio Jobim zusammen eingespielt haben, sass Ogerman hinter den Reglern.

Die Alben, die Ogerman unter eigenem Namen veröffentlichte, zielten auf einen ähnlichen Markt wie die Platten von James Last. Auch Ogerman verwandelte zeitgenössische Hits und zeitlose Klassiker zu instrumentalem Easy Listening für ein bürgerliches Publikum. Doch statt wie James Last populäre Melodien mit Panflöten weichzuspülen, überzeugte Ogermann stets durch Verve und Geschmackssicherheit. So auch auf dem Album „Saxes Mexicanos“, obwohl das geschmacklose Cover das Gegenteil vermuten liesse. Eines der Highlights der Platte von 1966 ist „Nightmare“, eine swingende Version des Suspense-Klassikers von Artie Shaw.

Claus Ogerman & His Orchestra – Nightmare
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2009/11/Nightmare.mp3]

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