78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Übermut und Raketen: We Were Promised Jetpacks

Von    |   30. September 2009   |   3 Kommentare

Mit einem Jetpack fühlt man sich frei. Frei von Regeln, losgelöst sogar von der Schwerkraft. Es braucht dafür aber enormen Druck – analog auch bei der Band mit dem sperrigen Namen.

jetpacksWe Were Promised Jetpacks. Was soviel heissen könnte wie „Uns wurden Raketenrucksäcke versprochen“, oder „wir waren versprochene Raketenrucksäcke“. Oder sonst irgendein Spruch, der den schottischen Jungs im Momente der Bandtaufe besonders relevant vorkam. Aber eigentlich ist ja die Hintergrundgeschichte zum Namen dieser Band dem Hörer völlig egal, spätestens wenn das erste Gitarrengeschrammel einsetzt.

Denn zum ersten Mal seit langem vernimmt man inspirierten und motivierten Post-Punk, der nicht das Bild von gelangweilten Kids im Proberaum hervorruft, die sich fragen, ob der Jetstream der Futureheads noch was hergeben könnte.

Adam Thompson & Co. machen schon seit Jahren zusammen Musik, doch das Debütalbum These Four Walls erschien erst im letzten Juni bei FatCat Records, wo auch The Twilight Sad untergebracht sind. Offen gesagt sind die Parallelen zwischen den beiden schottischen Bands kaum zu übersehen, was aber den jüngeren Jetpackbrüdern keineswegs den Charme raubt.

Durch das ganze Album hindurch stampfen die Gitarren druckvoll und begleiten Texte über das Jungsein und auch nicht mehr so Jungsein. So verflucht man in Quiet Little Voices ebendiese Stimmen, die Weisheiten flüstern, an denen man sich längstens schon satt gehört hat. Und dennoch bekennt sich die Band im achtminütigen Keeping Warm auch zu den dazugehörigen Ängsten und zur Entfremdung. Die Jetpacks dazu – enigmatisch, wie so oft: „We are older than Ghostbusters 2. Then again, we are younger than Ghostbusters.“

We Were Promised Jetpacks – Roll Up Your Sleeves (MP3 Stream)