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Daniel Haaksman’s Funk Mundial

Von    |   2. September 2009   |   1 Kommentar

Wer sich für Baile Funk, Kwaito, Kuduro und alle andere zur Zeit so angesagte, globalisierte Tanzmusik interessiert, kommt an einem Namen nicht vorbei: Daniel Haaksman.

haaksmanDer Berliner DJ, Produzent, Musikjournalist und Label-Betreiber verhalf insbesondere dem Funk Carioca – hier besser bekannt als Baile Funk – in Europa massgeblich zum Durchbruch (ok, M.I.A. ist auch nicht unschuldig). Daniel Haaksman spielte als Erster die heissen Platten aus den Favelas Rio de Janeiros und er kompilierte die beiden wegweisenden Sampler „Rio Baile Funk – Favela Booty Beats“ (2004) und „More Favela Booty Beats“ (2006). Die beiden Compilations bieten nicht nur Einsteigern einen guten Einblick in das Genre, sie sind nach wie vor das Beste überhaupt, das in Sachen Baile Funk auf CD erhältlich ist.

Auf seinem Label Man Recordings veröffentlicht Daniel Haaksman die 12“-Series „Baile Funk Masters“ und „Funk Mundial“. Baile Funk Masters präsentiert den „richtigen“, rohen Baile Funk aus Brasilien von Grössen wie DJ Sandrinho oder Sany Pitbull während auf „Funk Mundial“ europäische Produzenten wie Crookers, The Count & Sinden oder Jesse Rose zusammen mit brasilianischen MC’s den Funk Carioca mit Club-Sound aus der nördlichen Hemisphäre mischen. Die „Funk Mundial“-EP’s sind seit April als Compilation auf CD erhältlich. Ausserdem veröffentlichte Man Recordings mit dem Album von Edu K die erste Baile Funk-Platte ausserhalb Brasiliens und das Debüt von MC Gringo, einem in Rio lebenden deutschen MC.

Haaksman kennt sich aber nicht nur mit dem aktuellen Favela-Sound aus, er veröffentlichte auch die äusserst interessante Compilation „Não Wave – Brazilian Post Punk 1983 – 1988“. Ein kurioser Sampler mit brasilianischen Post-Punk-Bands und ihrer Antwort auf Gang of Four, Joy Division und The Pop Group. Ebenfalls beachtenswert, jedoch weniger nach meinem Gusto, ist der von Haaksman zum 50-jährigen Geburtstag von Bossa Nova zusammengestellte Sampler „Bossa Do Morro“ (2008) auf dem Baile Funk-DJ’s bekannte Bossa Nova-Songs remixen.

Man kann sich verlieren in der Arbeit Daniel Haakmans, wer mehr entdecken möchte, besucht am besten einen seiner DJ-Gigs, bei denen er Tanzmusik ohne Stilgrenzen aus der ganzen Welt mischt. In der Schweiz ist das im Dezember in Bern und Zürich möglich (siehe Konzertagenda).

Daniel Haaksmans aktuellste, eigene Veröffentlichung ist die Gosto-EP, seine Interpretation von Baile Funk, von der wir hier einen Track zum Download anbieten. Und als Bonus den Titeltrack der letztjährigen EP „Who’s Afraid of Rio“.

Daniel Haaksman – Pobum Coco

[audio:http://pelski.brinkster.net/post106/Daniel%20Haaksman%20-Pobum%20Coco.mp3]

Daniel Haaksman feat. MC Jennifer – Who’s Afraid Of Rio

[audio:http://www.discobelle.net/wp-content/uploads/2008/08/daniel-haaksman-whos-afraid-of-rio.mp3]

Eine Reaktion

  1. #1 Marc

    09:28 Uhr, 3.9.2009, Link

    Haaksmann ist im Dezember auch in Luzern zu sehen… 19.12. @ suedpol, luzern.

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