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Die Stadt der Rosen mags gerne laut-leise

Von    |   19. August 2009   |   1 Kommentar

Brent Knopf, Kopf von Ramona FallsPortland gilt schon seit längerem als Hipster-Mekka. Andere Städte mit einer entsprechenden Dichte an guter Indie-Musik wären schon lange zu Szene-Hochburgen verschrien worden. Nicht Portland. Aktueller Beweis: Ramona Falls.

Portland im Nordwesten der USA gelegen, gilt als Stadt der Rosen. Das trockene Klima im Sommer und feucht-nasses Wetter im Winter begünstigt das Wachstum der Rosen und der vielen Arten. 550 sollen es an der Zahl sein. Doch Portland hat nicht nur in punkto Flora etwas zu bieten, sondern auch für Audiophile.

Die sogenannte Indie-Szene ist in Portland mittlerweile so stadtbildprägend wie die Rosen. Bands aus Portland machen die Runde: Menomena, The Gossip, The Decemberists oder M. Ward, Chris Walla (Death Cab for Cutie), Laura Veirs, Blitzen Trapper, YACHT und Glass Candy kommen allesamt aus Portland. Auch Elliott Smith kommt ursprünglich aus Portland. Andere wie Modest Mouse, The Shins, Spoon oder Stephen Malkmus haben sich dort niedergelassen. Hauptmerkmal der Portland-Bands: Sie mögen es gerne laut-leise. Sie beherrschen das oszillierende Spiel zwischen ruhigen, einfühlsamen eher traurigen Nummern und krachigen, fröhlichen Abgeh-Songs aus dem Effeff.

Aktuellster Portland-Export ist Ramona Falls. So nennt sich das Seitenprojekt von Menomena-Mitglied Brent Knopf, das dieser nach einem Wasserfall in der Nähe vom Mt. Hood benannt hat. Drei Jahre nach dem dritten Menoma-Album „Friend and Foe“ veröffentlicht er sein erstes Solo-Album „Intuit“. Dabei unterstützen ihn 35 Mitmusiker unter anderem Helio Sequence, Mirah’s band, Loch Lomond und 31 Knots.

Knopfs Solo-Versuch ist charakteristisch für den Sound aus der Stadt der Rosen. Die meisten Songs beherrschen das laut-leise Spiel perfekt. Dabei entwickelt Knopf meist minimalistische Song-Ideen zu regelrechten Ohrwürmern. So zum Beispiel „Always Right“, „Going Once, Going Twice“ oder „I Say Fever“. Die meisten Songs glänzen durch eine Armada an Instrumenten, deren Einsatz niemals zufällig erscheint. Auch die vielen Rhythmus-Wechsel wirken alles andere als unvermittelt. Der Eindruck eines homogen und kompakten Albums, das man von Anfang bis Ende geniessen kann ohne je den Eindruck zu gewinnen, dass gewisse Passagen getrost hätten weggelassen werden können, bleibt zurück.

> „Intuit“ erscheint am 18. August
> Live mit Dear Reader: 11. Oktober im Kiff in Aarau

Ramona Falls – I Say Fever
[audio:http://barsukmusic.blaireau.net/RamonaFalls_ISayFever.mp3]

Ramona Falls – Russia

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