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Das Sommerloch mit Musik stopfen

Von    |   28. Juli 2009   |   4 Kommentare

Bald ist es überstanden. Der Newsgehalt der Nachrichten nimmt wieder zu, die Rushhour feiert ein Comeback und es gibt wieder Konzerte und Neuerscheinungen am Laufmeter. Drei Alben für die letzten Hundstage dieses Sommers.

The Fiery Furnaces – I’m Going Away

Wer den Einstieg mit diesem Album nicht findet, dem werden sich The Fiery Furnaces wohl nie erschliessen. Zugänglicher als auf „I’m Going Away“ haben Eleanor und Matthew Friedberger kaum je geklungen. Aus Pianobarpop, Ragtime und No Wave basteln die Geschwister ein Album, das aller Nostalgie zum Trotz erfrischend klingt. Mit brüsken Tempowechseln, harschen Gitarrensolos, subtilen Störgeräuschen  und verstörenden Disharmonien umschifft das New Yorker Duo die Retro-Falle elegant. Intelligenter Risikopop, der nie den offensichtlichsten Weg wählt.

The Fiery Furnaces – The End Is Near
[audio:http://cdn.stereogum.com/mp3/The%20Fiery%20Furnaces%20-%20The%20End%20Is%20Near.mp3]

Sunset Rubdown – Dragonslayer

Sunset Rubdown waren schon immer das gehaltvollste und das produktivste Nebenprojekt aus dem Wolf Parade-Kuchen. Kürzlich haben die Kanadier ihr viertes Album innert vier Jahren veröffentlicht.  Mit „Dragonslayer“ übertrifft Mastermind Spencer Krug sich selbst. Das Karussell der Melancholie dreht sich in leuchtenderen Farben als je zuvor und der Leierkasten der Sehnsucht leiert nicht mehr ganz so übermütig wie auch schon. Zirkusdirektor Krug operiert mit seiner Skalpellstimme am offenen Herzen und implantiert dem Hörer unvergessliche Melodien. Songs wie „Nightingale“ oder „Silver Moons“ sind überlebensgross. Sunset Rubdown sind im September übrigens auf Europatour, wobei sie die Schweiz leider links liegen lassen.

Sunset Rubdown – Idiot Heart
[audio:http://cdn.stereogum.com/mp3/Sunset%20Rubdown%20-%20Idiot%20Heart.mp3]

[youtube lcLtto4vOII]

Sister Suvi – Now I Am Champion

Eines der überraschendsten Debüts des ersten Halbjahres stammt aus „Montoronto“. Das kanadische Trio Sister Suvi bietet auf „Now I Am Champion“ neun mittellange Songs, die in etwa der Schnittmenge aus Bodies Of Water und Yeasayer entsprechen. Dass hier nur drei Leute am Werk sind, erstaunt. Die Klangvielfalt ist grösser als bei gängigen Trios, was vor allem auch daran liegt, dass sich Merrill Garbus, Nico Dann und Patrick Gregoire die Vocals teilen. Sister Suvi setzten bei einigen Songs auf knackige Grooves, bei anderen auf psychedelische Epik wie beispielsweise bei der Hymne „Golden“ (s.u.), in der sie im Vorbeigehen „Strawberry Fields Forever“ zitieren. Das von Common Cloud Records veröffentlichte Album ist in der Schweiz nicht in physischer Form erhältlich, findet sich aber in den meisten Downloadstores.

Sister Suvi – Golden
[audio:http://www.culturebully.com/wp-content/uploads/2009/04/sister-suvi-golden.mp3]

4 Reaktionen

  1. » Musik im Juli: Die Zusammenfassung | 78s - Das Magazin für bessere Musik
  1. #1 Skeptiker

    12:53 Uhr, 28.7.2009, Link

    Naja, ein Sommerloch verspürt aber nur, wer sich auf Fremdmaterial in Form von nicht beantragten Promos, PR-Mitteilungen und ähnliches verlässt.

    Und das sollte ja auch nicht das Problem für euch sein, ihr habt ja immer wieder selbst angeleierte Dinger (Schweizer Bands, Dr. Pop, Musik aus Mali etc.).

    Falls wer noch mehr selbstinitiiertes Futter (besonders gute Interviews) braucht, dem empfehl ich (deutschsprachig):

    ##Nicorola (zwar offenbar gerade im Urlaub, aber ey, egal) mit seinen Interviews und dem Seitenwechsel (http://www.nicorola.de/category/features/interviews
    http://www.nicorola.de/tag/seitenwechsel)

    ##Auftouren über den Einfluss des Schreiberlings selbst beim Rezensiieren und mehr (http://www.auftouren.de/2009/07/22/zwischenstopp-der-einfluss-des-blickwinkels/)

    ##Die Blogpartei, dessen Frankreich-Special endlich mal was Lesenswertes bietet (http://www.blogpartei.de)

    ##Schallgrenzen mit einem Special über Österreich (http://www.schallgrenzen.de/ein-akrophobiker-in-osttirol-teil-1/)

  2. #2 Dani

    14:34 Uhr, 28.7.2009, Link

    Ähöm, die „Friedmann“ heissen eigentlich Friedberger.. ;)

  3. #3 Ralph Hofbauer

    14:50 Uhr, 28.7.2009, Link

    Hans was Heiri. Merci!

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