Alice in Chains „kehren zurück“ – EMI betreibt Blasphemie
Von Mathias Menzl | 8. Juni 2009 | 8 Kommentare
Die Seattle-Grunger Alice in Chains haben bei EMI einen neuen Deal unterschrieben. Das neue Album soll im September erscheinen.
Gewisse Reunions sollte man einfach lassen. In diese Kategorie gehört unter anderem auch eine Alice in Chains-Wiedervereinigung. Wobei „Wiedervereinigung“ oder „Reunion“ hierbei fast schon blasphemisch rüberkommt. Schwer vorstellbar, dass die Band ohne den verstorbenen Alice in Chains-Sänger Layne Staley an alte Höchstleistungen anknüpfen kann. Alice in Chains lebten wie kaum eine andere Band vom Gesang und insbesondere vom „Zwei-Mann-Sturm“ Staley und Cantrell. Der beste Beweis dafür sind die Jerry Cantrell-Solo-Scheiben, die musikalisch nahe am Alice in Chains-Material sind, aber ohne Staley. Und das hört sich so an wie Spaghetti Bolognese ohne Hackfleisch schmeckt. Darum hier etwas Nostalgie:
8 Reaktionen
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23:38 Uhr, 8.6.2009, Link
Ich dachte ähnlich, bis ich Alice In Chains mit William DuVall als Sänger 2006 bei Rock am Ring sah und hörte. Ich erwarte ein tolles Album!
00:44 Uhr, 9.6.2009, Link
Mir bleibt hier nur ein einfaches: Warum??
07:58 Uhr, 9.6.2009, Link
warum? weil man vielleicht freude hat, zusammen musik zu machen, und zwar genau diese musik. ist ja nicht verboten…
09:36 Uhr, 9.6.2009, Link
hmm.. ich lass mich da einfach mal überraschen, erwarten tu ich aber nix grosses.
hab sie das letzte mal vor etwa 2 oder 3 jahren mit DuVall gesehen und fand, dass der seinen job GROSSARTIG gemacht hat.
mal schgugge
13:41 Uhr, 9.6.2009, Link
warum soll jetzt emi daran schuld sein?
14:03 Uhr, 9.6.2009, Link
grundsätzlich finde ich es schön, dass man ohne zu wissen, wie es dann ganz genau tönt, von blasphemie spricht. das zeigt irgendwie, dass man nicht der musik gegenüber offen ist, sondern den legenden dahinter zu oft huldigt, schade, es kann einem so sehr viel gute musik entgehen…
es gibt fast keine bands mehr, die nicht entweder mal auseinander gingen, eine verschwenderische personalpolitik betrieben oder gar tote beklagen mussten. da dürften alle züri west’s, lovebugs‘, rolling stones‘, lynyrd skynyrd’s nicht mehr auftreten oder diese musik machen, ac/dc, pink floyd, metallica, chili peppers – alles bands die es offiziell seit jahren nicht mehr gibt (gab) in diesem fall…
archive? leider nein.. morcheeba? massive attack? patent ochsner? navel? alles halbe blasphemisten?
musik steht im vordergrund, nicht die geschichte dahinter, meiner meinung nach.
und @ schnaebi..: ez wo du das sagst
14:27 Uhr, 9.6.2009, Link
@aeschli: ich sehe das Problem nicht unbedingt bei der Legenden-Huldigung. Womit ich mich schwer tue ist die Tatsache, dass sich Alice In Chains bereits während ihrer Hochzeit vordergründig durch Layne Staley definierten. Ein neuer Sänger ist da zwar nicht unmöglich, aber sehr sehr schwierig.
Natürlich, bei AC/DC z.B. hats auch geklappt. Aber man kann diese beiden Bands sowie ihre Sänger auch nur schwer vergleichen.
Ich frage mich nur: Warum wieder mit dem alten Namen kommen? Wenn schon, dann wieso nicht unter anderem Namen, als eigenständiges Projekt und nicht als „der Rest“ einer Legende? Denn genau als das wird die Band angesehen werden, so hart es klingt.
Aber ich lasse mich natürlich gerne vom Album überraschen…=)