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Malcolm Middletons vorerst letztes Album

Von    |   28. Mai 2009   |   0 Kommentare

Malcolm Middleton hat genug vom Dasein als Solo-Musiker. Sich deshalb auf eine Arab Strap-Reunion zu freuen, wäre allerdings verfrüht.

„It’s not my last album for ever, just for a few years. I think I’ve been doing too many and I’ve run out of steam with this particular creative voice. There are lots of things I want to try, instrumental things, mental loud things, delicate acoustic things…“, gab Malcolm Middleton in diesem Interview zu Protokoll.

„Waxing Gibbous“ (VÖ 29.5. bei Full Time Hobby) ist das mittlerweile fünfte Soloalbum des Schotten, der sich mit dem Duo Arab Strap einen Namen gemacht hat. Middleton kommentiert sein neues Werk auf seinem MySpace-Blog in gewohnt selbstironischer Manier: „My new record is ok, but I’ve just listened to Hysteria by Def Leppard and that’s much better.“

„Waxing Gibbous“ beginnt wie die meisten Alben von Middleton mit einigen schnellen Stücken und reduziert das Tempo daraufhin mehr und mehr. Nach dem flotten Auftakt stellt Middleton mit „Carry Me“ seine Fähigkeiten als Balladenschreiber unter Beweis. Die Disco-Anleihen von „Zero“, dem wohl dichtesten Song des Albums, überraschen, und auch die Post-Rock-Eruption von „Stop Doing Be Good“ würde man von einem Solo-Songwriter so nicht erwarten.

Der orchestrale Sound von „Waxing Gibbous“ kommt nicht von ungefähr. Wieder wird Middleton von halb Glasgow unterstützt, u.a. von King Creosote, Barry Burns von Mogwai und Jenny Reeve von The Yellow Stereo. Der zweite Teil des Albums klingt dann etwas reduzierter und hat kaum Überraschungen zu bieten. „Don’t Want To Sleep Tonight“ könnte auch von einem der Vorgängeralben stammen.

Doch auch wenn Middleton immer wieder das alte Lied vom alten Leid singt, hat man nie wirklich das Gefühl er habe sich ausgeschrieben. Schliesslich setzt kaum jemand seine ewigen Zweifel so überzeugend in Songs um wie Malcolm Middleton. Wir werden ihn ein wenig vermissen, aber ganz weg ist er ja nicht.

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