78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Grizzly Bears „Veckatimest“ ist ein Biest

Von    |   7. März 2009   |   8 Kommentare

Vor drei Tagen haben wir uns gefragt, ob die überschwänglichen Lobes-Äusserungen zum neuen Grizzly Bear-Album wirklich gerechtfertigt sind. Nach 72 Stunden mit „Veckatimest“ sieht’s etwas anders aus.

Das neue Grizzly Bear-Album „Veckatimest“ ist vor vier Tagen geleaked (wir haben berichtet) und hat seinen Fussabdruck im Internet schon längst hinterlassen. Die Blogs quellen über mit lobenden Kommentaren. Die bisherigen Könige der Chorgesänge alias Fleet Foxes bezeichneten die Platte als „das beste Album der 00er Jahre“. Grizzly Bear selber bedauerten den frühen Leak – Veröffentlichungstermin ist Ende Mai. Der Bann ist also gebrochen und es gibt kein Halten mehr. Man muss schlechte Kommentare oder Vorab-Reviews wie die Nadel im Heuhaufen suchen. Eine Seltenheit. Vor allem auch, weil solche Hypes ab einer gewissen Grösse hässige Gegenreaktionen in Form von missbilligenden Kommentaren zu Tage fördern. Nicht aber beim derzeitigen Hype um Grizzly Bears „Veckatimest“.

Nach anfänglicher Skepsis hat sich auch bei mir grosse Freude breit gemacht. Nach dem ersten Hördurchgang war ich ziemlich vor den Kopf gestossen. Nichts, aber auch rein gar nichts setzte sich. Zuviel passiert auf der Platte. Nach 72 Stunden und etlichen Durchgängen hat sich „Veckatimest“ aber offenbart. Jeder der zwölf Songs konnte sich in Ohr, Herz und Erinnerung festfressen, trotz der eher schlechten Leak-Qualität. Die Platte ist wie ein Biest: Zuerst wartet sie ab, schnüffelt um einen herum, und beisst dann zu. Gnadenlos. Es ist fast unmöglich einen Lieblingssong auszumachen, denn jeder ist auf seine Art und Weise einzigartig und nahezu übermenschlich. Wäre ich aber dazu gezwungen, dann wäre es „Fine For Now“. Der ist Wolkenkratzer-mässig gross. Wahnsinn. Ganz grosses Tennis im noch grösseren Kino.

> Mehr zum neuen Album von Grizzly Bear auf 78s

Grizzly Bear – Fine For Now
[youtube y6CzYrJgC6k]