78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Die Musikindustrie will die CD retten

Von    |   22. Januar 2009   |   21 Kommentare

Nicht nur die Banken müssen unten durch, auch der CD laufen die Kunden davon. Nun lanciert die österreichische Musikwirtschaft eine Image-Kampagne für den vom Aussterben bedrohten Silberling.

„Mehr drin, mehr dran, mehr drauf. Musik auf CD“, lautet der Slogan der Image-Kampagne, die der Verband der österreichischen Musikwirtschaft (IFPI Austria) heute gestartet hat.

„Wir wollen wieder ein Bewusstsein für die Vorteile der CD schaffen. Wer auf unkomprimierte Qualität, Haptik, Ästhetik und Zusatzfeatures wie Booklets, Songtexte oder Fotos der Künstler Wert legt, ist mit der CD bestens aufgehoben“, erläutert Hannes Eder, Präsident der IFPI Austria.

Ziel der Kampagne sei es nicht, das MP3-Format schlecht zu machen. Es gehe vielmehr darum, die CD wieder verstärkt als Qualitätsprodukt zu positionieren. Der Handel zieht mit: Media Markt, Saturn und Libro unterstützen die Kampagne mit einer begleitenden Produkt-Offensive.

Dass die Kampagne das Einbrechen der Tonträgerverkäufe verhindern kann, ist zu bezweifeln. Vielleicht sollte sich die Musikindustrie endlich um die Zukunft kümmern anstatt der Vergangenheit nachzutrauern.

21 Reaktionen

  1. » Zitat des Tages: Heute von 78s - kinki magazine
  2. Musikindustrie will die CD retten | myoon
  1. #1 Andreas

    17:11 Uhr, 22.1.2009, Link

    So wie die Verpackungen (bescheidene Kartonhülle) und die Booklets bei vielen CDs in letzter Zeit gestaltet sind, kann man ja getrost auf die CD verzichten.

  2. #2 Manik

    18:48 Uhr, 22.1.2009, Link

    So ein Schwachsinn! CD’s sind für Arme.

  3. #3 the aeschli

    22:50 Uhr, 22.1.2009, Link

    sicher die bessere kampagne, als ständig das gejammer von vosseler und sacchi zu hören!

  4. #4 David Bauer

    22:58 Uhr, 22.1.2009, Link

    „Die Scheibe ist eine Welt“ finde ich gar nicht mal so schlecht.

  5. #5 CerpinTaxt

    00:16 Uhr, 23.1.2009, Link

    Johannes Rau sagte einmal: „Ich habe Sorge, dass eine junge Generation heranwächst, die von allem den Preis und von nichts den Wert kennt.“ Und die Wertschätzung von Musik liegt mir mehr am Herzen als ihr Format.

  6. #6 Michael

    08:28 Uhr, 23.1.2009, Link

    @CerpinTaxt: Schönes Zitat. Hat heute mehr Berechtigung den je.

    Für mich persönlich ist ein Teil der Wertschätzung von Musik direkt mit dem Format verbunden. Noch immer gibt mir eine gut gemachte CD (gute Musik natürlich vorausgesetzt, sonst wird sie nicht gekauft) das Gefühl ein Gesamtwerk in den Händen zu halten. Dass ich damit heutzutage offenbar zu einer aussterbenden Spezies gehöre ist mir klar – huu käärs.

  7. #7 CerpinTaxt

    10:49 Uhr, 23.1.2009, Link

    @Michael
    tatsächlich stellt sich die frage, wie sehr die wertschätzung von musik mit dem format zusammenhängt. nur hat der physische vertrieb keine zukunft mehr, auch wenn es ihn wohl noch sehr lange geben wird (siehe vinyl-platten). daher sollte man dafür sorgen, dass die wertschätzung auch mit den neuen digitalen formaten nicht verloren geht.

  8. #8 David Bauer

    11:04 Uhr, 23.1.2009, Link

    Meine Prognose: Musikdownloads werden schneller verschwinden als die CD. Eine CD zu besitzen hat noch einen gewissen Wert (zwar nicht mehr so sehr wie bei einer Vinyl-Platte, aber immerhin), bei Musikdateien spielt es überhaupt keine Rolle mehr, ob sie auf der eigenen Festplatte liegen oder von einem zentralen Server gestreamt werden.

  9. #9 Heinz Darr

    11:49 Uhr, 23.1.2009, Link

    ich hatte bei der cd nie mehr das gefühl, eine sammlung wie bei den schallplatten zu haben, weiss auch nicht warum. aber ich gehe immer noch gerne ins geschäft und kaufe zum beispiel die neue animal collective für 12,- euro statt sie für 10,- euro bei i-tunes downzuloaden. weiter vinyl kaufen war auch keine option, da ich nur selten zuhause zum musikhören komme. insofern: solang es noch cds gibt ist es ok.

  10. #10 dude

    13:46 Uhr, 23.1.2009, Link

    gut, im vergleich zu vinyl ist die soundqulität auf cd auch komprimiert. nur-mp3-hörer haben einfach keinen sinn für qualität – ist doch vor allem in hohen und tiefen frequenzen bei gut produzierten songs der qualitätsunterschied deutlich hörbar. vor allem auf guten musikanlagen. was ich bei mp3 auch schade finde ist die entwicklung hin zu einzelnen songs – weg von den alben. zudem will ich als sammler einfach die cds und platten schön sortiert vor mir sehen. zu einer gekaufen cd habe ich eine „innigere beziehung“ als zu computerdateien.

  11. #11 David Bauer

    13:59 Uhr, 23.1.2009, Link

    Mit der emotionalen Bindung zu physischen Tonträgern gehören wir wohl zu einer aussterbenden Generation. Für die Kiddies von heute, die digital natives ist Musik das was klingt. Egal ab welchem Datenträger. Und weil MP3 als Medium null Identifikationspotenzial bieten, rechne ich auch damit, dass bald niemand mehr Musik selber besitzen will. Ausser uns Vinyl- und CD-Nostalgikern.

  12. #12 Christian

    14:10 Uhr, 23.1.2009, Link

    @David: Ich kann mir theoretisch schon vorstellen, das Musik in Zukuft gestreamt und nicht mehr heruntergeladen wird (soll ja kein Problem mehr sein wenn man die wachsenden Kapazitäten der Internetleitungen anschaut -> VDSL) Mein Problem liegt dabei allerding da, dass ich Musik hören will egal zu welcher Zeit und egal wo ich gerade bin. Die Zeit ist dabei auch nicht das Problem, aber der Ort. Ich müsste ständig vernetzt sein um Musik hören zu können…
    Irgendeine Variante um die Musik portabel zu machen braucht es also aus meiner Sicht trotzdem noch solange nicht der ganze Erdball mit W-LAN-Strahlen überflutet wird. Und da sehe ich den Weg eher mit Downloads als CDs da ich nicht immer 10+ CDs mit mir rumschleppen will.
    Für zuhause ist an einer CD-Sammlung gar nichts auszusetzen, da ich aber mehr unterwegs bin als zuhause rumsitze wäre für mich der Aufwand grösser wenn ich die CDs kaufen würde, denn dann müsste ich sie zuerst noch rippen.
    Und wenn man dann noch an mehreren Orten wohnt wirds noch mal aufwändiger…

  13. #13 David Bauer

    14:44 Uhr, 23.1.2009, Link

    @Christian
    Ich denke nicht, dass das ein Problem sein wird. Schon heute kannst du mit diversen Musikhandys und Smartphones Musik direkt aus dem Netz abspielen. Das Problem ist derzeit nur, dass die Verbindungen nicht immer schnell genug sind und dass die Kosten für Datentransfer hoch sind. Das wird sich aber in nicht allzu ferner Zukunft ändern. Und dann hast du auf deinem mobilen Musikspieler nur noch Favoriten und Playlists gespeichert und keine Musikdateien mehr.

  14. #14 Christian

    14:55 Uhr, 23.1.2009, Link

    Stimmt, ich hab bei meiner Überlegung nur auf W-LAN geachtet, durch UMTS und EDGE hat man jedoch auch den nötigen Speed um Musik übers Natel-Netz zu streamen.
    Allerdings glaube ich, es wird noch ne Weile dauern, da die Performance dieser Netze noch extrem ausgebaut werden muss!
    Denn wenn man sich überlegt, wie gross eine Audio-Datei in anständiger Qualität ist und davon ausgeht, dass ein Song bei jedem Anhören gestreamt werden muss und das ganze dann noch auf eine grosse Anzahl von Personen hochrechnet, kommt man schnell an enorme Datenmengen.
    Wir werden sehen was die Zukunft bringt… Solange es (gute) Musik gibt, bin ich zufrieden :D

  15. #15 zulu

    22:51 Uhr, 23.1.2009, Link

    Jöh wie herzig. Jetzt hat die Musikbranche gemerkt, dass die CD ein Tonträger mit einem gewissen Potential ist. Insofern ist das Zitat «Vielleicht sollte sich die Musikindustrie endlich um die Zukunft kümmern anstatt der Vergangenheit nachzutrauern», extrem treffend.

    Aber die Industrie will nicht die CD retten, sondern ihre Umsätze. Den Gemischtwarenbetrieben mit Musikabteilung geht es längst nicht mehr um die Kunst, sondern nur um den Profit. Und der ist bei einer CD wesentlich höher als bei MP3-Files. Zumal diese in grosser Mehrheit von Apple via iTunes verkauft werden.

  16. #16 Jens

    00:13 Uhr, 24.1.2009, Link

    Ist die Lage in der Musikindustrie dermassen dramatisch, dass man auf den „normalen“ Vertriebsweg verzichtet?

    Da gibt es nur eine Antwort:
    Get your „UNIQUE COPY ALBUM“

    J

  17. #17 Scheff

    12:30 Uhr, 24.1.2009, Link

    Die CD wird es noch lange geben. Der Vertrieb über Plattenläden wird zwar noch weiter zurückgehen, doch man darf nicht vergessen, dass Legionen von Bands und Künstlern ihre eigenen CDs an Konzerten, im Freundeskreis und über ihre Websites verkaufen. Die werden sich hüten, auf MP3s oder Streams umzusteigen, sind doch die Margen beim CD-Direktverkauf wesentlich besser.
    Dazu nur ein Beispiel: 2002 besuchte ich mit einem damaligen Product Manager von EMI ein Konzert von Joseph Arthur. Der nette Mensch von der Plattenfirma war sehr enttäuscht, dass ein solch herausragender Künstler in der Schweiz bloss knapp 150 Alben verkauft. Und war dann nach der Show extrem erstaunt, als Joseph Arthur einen Laptop mit Industrie-CD-Kopierstation aufbaute und einen Mitschnitt des soeben gespielten Konzerts für 20.– anbot. Innert Kürze waren über 30 Scheiben gebrannt und verkauft! Joseph erklärte uns später, dass er fast 40% seines Einkommens aus diesen selbstgebrannten CDs generiert.

  18. #18 the aeschli

    14:38 Uhr, 24.1.2009, Link

    man muss so oder so etwas vorsichtig sein mit der interpretation von statements der musikindustrie über plattenverkäufe
    wie hier bereits angetönt, verkaufen viele bands ihre cd’s an konzerten, viele sind auch bei einem label, welches nicht bei der IFPI angeschlossen ist, all diese non_IFPI-bands fehlen in den statistiken die uns in den medien präsentiert werden, ein william white, um ein schweizer beispiel zu nennen, hat rund 12’000 cd’s seiner neuen und gegen 4000 seiner alten verkauft im 2008, er ist bei keinem ifpi-label, er macht das alles selbst, vermutlich 50% seiner verkäufe laufen über dn tresen nach dem konzert, diese etwa 16’000 alben tauchen in der ifpi-statistik nicht auf, auch nicht alle cd’s dieser hunderten von punk- und rockbands aus dem in- und ausland, die nicht bei einem major sind.

  19. #19 meistermochi

    22:06 Uhr, 26.1.2009, Link

    sie haben die cd zerstört. sollen sie sie retten! nur zu!

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