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The Subways: „Ich wollte mal wie Angus Young sein“

Von    |   16. November 2008   |   2 Kommentare


Nach einer komplizierten Stimmbandoperation und dem Ende einer achtjährigen Beziehung zwischen Bassistin Charlotte und Sänger Billy, sah es nicht gut aus für die Subways. Trotzdem sind sie jetzt stärker, als je zuvor.

Billy, einer euer Songs beinhaltet die Lyrics „This is the club for people who hate people“ – hat es soviel Hass in den Subways?

Nein, überhaupt nicht. Das ist sogar eine sehr lustige Geschichte: eigentlich ist es ein Zitat von meinem Lieblingskomiker Bill Hicks, der bei all den politischen Parteien und der damit verbundenen Falschheit genau so ein Club gründen wollte. Was natürlich niemals klappen wird, da Leute, die sich nicht mögen, nicht in einer Gruppe sein können. Bei uns wäre genau dieser Aspekt umgekehrt. Ausserdem ist unsere Band trotz allen Schwierigkeiten immer positiv und humorvoll geblieben, das hat uns gestärkt.

Rock’n’Roll Queen war euer grösster Hit. Wie reagiert ihr darauf, wenn man euch nur mit diesem Song in Verbindung bringt?

Es ist ein tolles Gefühl. Wir werden dieses Stück nie satt haben. Dieser Song verbindet die Fans, sie gehen fucking crazy, wenn wir ihn als grosses Finale antönen, obwohl oder genau weil es der simpleste Song ist, den wir je gemacht haben. Wenn dann jemand zu uns kommt und uns erzählt, dass er und seine Frau nur wegen Rock’n’Roll Queen geheiratet haben – was gibt es Schöneres für eine Band?

Ihr seid alle in einer Kleinstadt aufgewachsen. War es ein grosser Schock für euch, vom kleinen Kaff in die ganz grossen Städte dieser Welt zu reisen?

Wir schätzen es sehr, neue Städte zu sehen. Architektur, Kultur, verrückte Leute. Jeden Tag entdecken wir völlig erwartungslos neue Sachen und wir sind dankbar dafür. Ja, wir waren so gelangweilt in dieser kleinen Stadt. Die Band zu gründen war eine Möglichkeit, um mit der Langeweile fertig zu werden. Viele andere Kids aus unserer Gegend begannen Drogen zu nehmen, gewalttätig zu werden. So wollten wir nicht enden. Wir haben uns aber auch verändert, man hört das Kleinstadtleben auf Young For Eternity deutlich besser raus, als auf All Or Nothing.

Ihr habt als Band sehr viel durchgemacht. Das hört man auch auf eurem neuen, viel aggressiveren Album. Spielt ihr trotzdem die Songs der verschiedenen Phasen gleich gerne?

Definitiv. Als wir das erste Album aufgenommen haben, hatten wir noch keine Erfahrungen, wir hatten erst ein paar Gigs gespielt. Je mehr Shows wir gespielt haben, desto verrückter wurde es, desto lauter wurden wir. Dank all den Inspirationen und Eindrücken, die wir während der sechsmonatigen Aufnahme von All Or Nothing auf Tour gesammelt haben, war es eine sehr natürliche Wandlung, dass das Album ein bisschen härter wurde.

Aber es war sicher auch, wegen den vielen Stolpersteinen, die euch in den Weg gelegt wurden.

Das stimmt wiederum auch. Zu einem Teil wurde das Album auch härter, weil wir während dieser Zeit sehr verwirrt und frustriert waren. Es passierte viel und wir wurden mit Sachen konfrontiert, von denen wir nie gedacht hätten, dass sie irgendwann zu unseren Leben gehören würden. Von mir kann ich halt sagen, dass ich in den zwei Jahren, die jetzt seit Young For Eternity vergangen sind, viele Entscheidungen getroffen habe – gute und schlechte, die mein Leben für immer verändert haben. All Or Nothing bedeutet eben, mit diesen Fehlern klarzukommen. Die Wut, die in uns steckte, kam auf diesem Album heraus.

„Für eine britische Band klingt ihr sehr amerikanisch.“ Das hört ihr wahrscheinlich bei jedem Interview – wie kommt ihr mit diesen Schubladisierungen zurecht?

Naja. Ich werde allgemein nicht gerne beschrieben, in diesem Zusammenhang. Ich klinge eben, wie Billy, wenn er Gitarre spielt. Nicht „Indie“, das ist schon mal sicher. Uns als amerikanisch zu bezeichnen, ist sowieso sehr fragwürdig. Punk als Bewegung startete ja dank den Ramones aus New York so richtig durch – The Clash und Sex Pistols, Engländer, machten mit dem Sound der Ramones ihr Geld. Als ich klein war, war ich kein Fan von Britpop, das stimmt daher schon. Ich hörte richtigen Rock, AC/DC war meine Lieblingsband und mein erstes, richtiges Konzert. Da merkte ich, ich will mal wie Angus Young sein. Aber von AC/DC sagt ja auch niemand, sie klingen amerikanisch.

So versteht ihr euch mit den Blood Red Shoes sicher gut – sie mögen es ja auch nicht, als Indie-Band bezeichnet zu werden.

Genau, diese beiden machen kein Indiegeschrammel, sie machen puren Rock. Das ist das, was wir mögen, und das, was unsere Fans heute Abend erwarten wird. Schweisstreibende, verrückte Rockmusik.

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2 Reaktionen

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  1. #1 Amy

    11:38 Uhr, 5.12.2008, Link

    The Subways ist das beste was es gibt ich finde es sehr lustig das Billy einmal AC/Dc fan war

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