Guten Indierock machen in der Schweiz noch manche Bands. Cloudride aus Basel haben aber verstanden, wie sie ihn unter die Leute bringen.

Denn daran scheitern die meisten Bands. Sie nehmen ein oftmals gar nicht schlechtes Album auf, stellen ein paar Songs auf MySpace und versuchen dann ihre Platte zu verkaufen – nur um feststellen zu müssen, dass das nicht mehr als ein paar Dutzend Ohrenpaare interessiert.

Darum machen es Cloudride genau richtig: Die Musik gratis breit streuen, erstmal bei möglichst vielen Leuten Interesse wecken, Fans gewinnen – und erst später vielleicht mal ein Produkt verkaufen. Dazu gehört eine gute Portion Mut und unternehmerisches Risiko, aber hey: nothing ventured, nothing gained.

Und so sieht das ganze aus: Cloudride verschenken ihre neue EP „Vincent“ im Netz (auf ihrer Website, aber auch bei uns im Soundsystem, wo ihr die ganze Platte probehören könnt), aber nicht nur das. Die Band hat auf eigene Kosten 10’000 Cds gepresst, die sie ebenfalls verschenkt. Die Cds werden an eigenen, aber auch anderen Konzerten verteilt, auf der Strasse Leuten zugesteckt oder auf Anfrage auch verschickt.

Und wie klingt nun dieses Werk? Am besten hört ihr gleich selbst rein. Soviel sei vorweg genommen: Cloudride sind düsterer und komplexer geworden, ihr Hang zu britischen Melodien ist dennoch unverkennbar geblieben. Oder wie sie selber sagen: Eine explosive Mischung aus leiser Melancholie und krebsroten Wutanfällen. Auf jeden Fall eine EP, die unter die Leute muss, das haben Cloudride richtig erkannt.

> Plattentaufe am 26. September in der Kuppel in Basel
> Cloudride – Vincent EP im 78s Soundsystem