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Dianogah: Doublebass statt Gitarren

Von    |   5. September 2008   |   2 Kommentare

Man könnte meinen, eine Band zu gründen, die aus zwei Bassisten und einem Drummer besteht, sei Unsinn. Dianogah aus Chicago beweisen das Gegenteil.

Dianogah - Qhnnnl1995 haben die beiden Bassisten Jay Ryan und Jason Harvey und der Drummer Kip McCabe im Post-Rock-Hotspot Chicago gemeinsam an vertrackten Rhythmen zu basteln begonnen. Jahrelang stand das Trio im Schatten von Chicagoer Grössen wie Tortoise und kaum jemand nahm von ihnen Notiz. Nach sechs Jahren Pause melden sich Dianogah nun mit einem neuen Album zurück, auf dem sie erstmals in ihrer Karriere singen.

„Qhnnnl“ lautet der seltsame Titel ihres neuen Werks, doch gesungen werden darauf auch richtige Worte. Neben Jay Ryan steht die Sängerin und Violinistin Stephanie Morris bei drei Liedern hinter dem Mikrofon. Das Resultat dieser Neuorientierung sind allerdings keine Popsongs, denn die Stimmen sind hier eher Ergänzung als Hauptsache.

„Qhnnnl“ bietet mehr Abwechslung als manches Post-Rock-Album, denn es ist mehr als dies: Dianogah springen leichtfüssig zwischen Songwriting, Post-Punk und Noise hin und her. Ihre muskulösen, tänzelnden Rhythmen erinnern bisweilen an Honey For Petzi, doch Morris bringt auch eine folkige Komponente in das Album. Verstärkt wird diese durch Gastauftritte von Andrew Bird, für den Jay Ryan schon mehrere Covers entworfen hat.

Doch Dianogah können auch anders: Immer wieder zerschlagen Doublebass-Gewitter die fragilen Klänge zu einem Scherbenhaufen. So sind es denn auch die Kontraste zwischen hart und sanft, die Dianogah interessant machen. Denn die Stille wäre ohne den Lärm schliesslich nur halb so schön.

2 Reaktionen

  1. #1 Björn

    10:21 Uhr, 5.9.2008, Link

    …man beachte auch die Posterkunst von Jay Ryan

  2. #2 Björn

    10:22 Uhr, 5.9.2008, Link

    http://www.thebirdmachine.com/

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