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Unhold haben den goldenen Schnitt gefunden

Von    |   2. September 2008   |   1 Kommentar

UnholdNein, leichte Kost ist das nicht, was Unhold auf ihrem neuen Album servieren. Breitbeinig und monströs kommt „Gold Cut“, das dritte Werk der Berner Metaller, daher.

Gitarrenwände aus hartem Stahl, Bassläufe von erdrückender Schwere und ein Gesang, der durch Mark und Bein geht: Unhold verfolgen auch auf „Gold Cut“ (Subrec/Irascible) den Weg, den die Band der vielen und vor allem düsteren Gesichter bereits auf ihren beiden ersten Studioalben eingeschlagen hat. Der Unhold lässt den Songs Zeit, lässt sie wachsen und gibt ihnen genügend Raum, damit sie sich entfalten können.

So erstaunt es nicht, wenn „Zeroend“ während mehrerer Minuten auf eine sich gemächlich weiter entwickelnde Melodie baut, wenn das Stück mit jeder Minute an Gewicht zulegt, es sich zu einem massigen Ungetüm entwickelt und schliesslich ab der Songmitte alle Dämme brechen. Von ähnlichem Kaliber ist auch „Commissioner“: Zurückhaltender Einstieg, langsamer Steigerungslauf und dann die Explosion. Daneben zieht der Unhold nicht selten aber auch andere Saiten auf – etwa im Opener „Big Slice“, wenn die Maschinerie vom ersten Takt an auf Hochtouren läuft.

„Gold Cut“ lebt zu grossen Teilen von seiner stilistischen Bandbreite. Metal trifft auf Noiserock, zwischendurch gibts ein Instrumental zur Auflockerung, dann trägt Gastsängerin Nadja Stoller ihren Teil zur Vielfalt bei. Unhold ist der goldene Schnitt gelungen – eine grosse Strecke Härte und die Fähigkeit, im richtigen Moment den Fuss vom Gaspedal zu nehmen, lassen das Album glänzen.

Unhold – Gold Cut (erscheint am 5. September).

Plattentaufe: 13. September, Dachstock Reithalle Bern.

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