Wenn Dredg neue Adern aufspürt
Von Christoph | 31. August 2008 | 5 Kommentare
Dredg haben mit ihrem einzigen Schweizer Konzert für hartnäckige Spannung und die Eröffnung der Club-Konzert-Saison gesorgt. 78s war dabei.
Das dritte Album aus dem Jahre 2005 wirkte geglättet und zog eine zufriedenstellende Bilanz aus den zwei Vorgängern, welche mit ihrer durchaus kreativen Experimentierfreudigkeit das Format eines Albums doch eher überdehnten. Unverwechselbar blieb ihr exzellentes Gespür für Klangteppiche zwar erhalten, aber in Kombination mit der neusten Entwicklung im Studio öffneten sich ungewohnt viele Möglichkeiten zur Gestaltung eines live Konzerts.
Die Songs zu Beginn liessen gleichweg alles Zuvieldenken verschwinden. Der Äther wirkte neu aufgezogen und trug sich durch mehrere Songs in nie vorher gehörter Art und Weise. Auch die schnelleren Lieder brachen nicht mit dem inhaltlichen Konzept, so dass sich eine veritable Steigerung einstellte und das Abart langsam zu sieden begann. Obwohl die Songs gewohnt kurz gehalten wurden, funtionierte der Aufbau für erfreuliche 45 Minuten, und die verspielten Breaks mit Samples und Sprüchen kamen wie gerufen, weil die Temperatur im Raum wegen bescheidener Lüftung ziemlich anstrengend wurde.
Es folgte noch eine Art Demonstration ihrer Vielseitigkeit, welche tatsächlich nichts zu Wünschen übrig lässt. Auch die Bühnenpräsenz war zwingend, was zusammen mit ihrer äusserst präzisen Spielweise ein ansprechendes Resultat ergab.
Ein wirklich gelungener Gig. Dank eingängigerem Kozept und grosser Songvielfalt sind Dredg auch live sehr hörenswert.
5 Reaktionen
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23:04 Uhr, 31.8.2008, Link
War mehr als Höhrenswert…auch wenn sie kleine Anlaufschwierigkeiten hatten.
Doch alleine Gavin Hayes‘ Nachtigallsstimme entschädigte für alles =)
08:49 Uhr, 1.9.2008, Link
it was!;
anlauf hin oder her…;
23:23 Uhr, 1.9.2008, Link
Ich fand es ehrlich gesagt etwas enttäuschend. Die Band lebt auf der Platte von ihrer übermenschlichen Präzision, was mir am Konzert nicht ganz so gelungen schien. Vielleicht auch, weil das Schlagzeug einfach zu wenig Wucht hatte. Nach den Nirwana-Konzerten der Editors und Interpol leider eine etwas durchzogene Sache.
13:47 Uhr, 5.9.2008, Link
Ein Super-Konzert, hätte nur noch viel länger dauern sollen! Die gespielten neuen, noch unveröffentlichen Songs waren der Wahnsinn und lassen einem gespannt auf die neue CD „plangen“…
17:58 Uhr, 11.9.2008, Link
Ja, dredg….?
Ich bin mir nicht ganz sicher ob alle geschribenen Kommentare hier so hilfreich und Aufschluss geben können über die Band oder ihr Konzert.
Ich persönlich denke die Band ist nicht unbedingt eine Live-Band, obwohl ich sie schon einmal hammergeil erlebt habe. Doch irgendwie kam mir das so oder so komisch vor, dass die Band für einige Konzerte, aber ohne neue Platte nach Europa kommt.
Ich persönlich fand das Konzert gut, kurz, interessant für die Zukunft (hoffe nicht, dass sie ins Technische gehen), mega heiss und sau teuer für nur dredg und Bier.
Freuen wir uns gemeinsam auf eine neue CD.